Folge 157 – Am Ende der Zeit: The Quest for Tanelorn (Interview)

Was viereinhalb Jahre Planungsvorlauf alles bewirken können. Da kann man sich ja wirklich jede Frage und jedes einzelne Wort gründlich zurechtlegen. Astrein! Das größte Rollenspielforum trotzt den Stürmen der Zeit und den Angriffen und Verlockungen der neuen Medien so wacker, dass sogar Blind Guardian ein Lied darüber geschrieben hat! Darum: Auf ins legendäre Tanelorn! 

Cast: Martin, Hotzenplotz Länge: 01:01:15

Inhalt:
02:08 *seufz* zuerst Begriffsdefinition! Plot / Hotzenplot / Hotzenplotzigkeit
11:59 Hotzen… äh… Hexentest: Beschreibe die Heilungsregeln nach DSA4!
14:31 Zahlen, Daten, Fakten und haltlose Gerüchte zum Tanelorn
17:49 alte und neue Medien + Rollenspiel: diskursive Traglast-Regeln
40:04 Werden über einzelne User echt interne Dossiers angelegt?
44:45 Zustand und Zukunft des Rollenspiels aus der Admin-Perspektive
55:01 Sahnelorn – Tanelorn-Sahnestücke: Sehenswertes und Schmankerl

Geschenkaktion: Loote den Eskapodcast! (detaillierte Teilnahmeregeln)
Geschenke: DnD5e Ghosts of Saltmarsh (Wizards of the Coast)
Mäzenatin: Tanja (Emporion of Games)
Beschreibe uns in den Kommentaren bis zum 25.10.2020, 24 Uhr deine Gedanken zur Rollenspiel-Forenkultur oder besondere Erlebnisse mit ihr oder stelle Hotzenplotz eine Frage (vorzugsweise zum Thema 🙂 ).

Links:

DAS MÄCHTIGE TANELORN
inoffizieller Tanelorn-Discord
Merkblatt zum DSA-Reiterkampf
Einsteigerbereich im Tanelorn
„Zu spät! Ich konnte nicht wiederstehen! Das hab ich neu!“
„Spieler… Grrrr… manchmal möchte ich sie würgen!“
„Nachfolger des G36?“

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16 Gedanken zu „Folge 157 – Am Ende der Zeit: The Quest for Tanelorn (Interview)

  1. Lieber Hotzenplot, würdest Du bitte zwei oder drei Erinnerungen aus dem Vinsalt-Forum mit mir teilen? (Tatsächlich müsste es ja sogar gemeinsame Erfahrungen geben.:) )

    • Boah, das ist schon so lange her. Bin nicht mal sicher, ob ich da jemals selbst angemeldet war oder nur gelurkt habe. Glaube schon, aber an einzelne Beiträge/Diskussionen kann ich mich beim besten Willen nicht mehr erinnern. 🙂

      • Ich habe noch besonders schoene Erinnerungen an die vielen halb-inneraventurischen bissigen Seitenhiebe, Bilsteinerinnerungen und grossmannsuechtigen Kommentare, die die horasischen und garethischen Briefspieler dort einander austeilten – auch in voellig themenfremden Faeden. Zeitweise sogar mit kleinen Avatar-Loyalitaetsbekundungen a la „Team Selindian“ oder „Timoirist“. Dieses ungekannte Level der Immersion hat mich damals fuer das Briefspiel und die aventurische Politik generell begeistert.

        Davon abgesehen war aber auch das Niveau der Hintergrunddiskussionen sehr hoch – und als SL der Koenigsmacher aergere ich mich heute gruen und blau, von den Forumsinhalten kein Backup gemacht zu haben, denn gerade zu jener Kampagne war Vinsalt der Treffpunkt schlechthin.

  2. Rollenspiel-Forenkultur? Hmm.. Ich war Anfang der 2000er viel im FanPro Forum unterwegs, ansonsten nutze ich Foren eher selten. Mit Facebook und entsprechenden Alternativen scheint mir jedoch, dass es zu einem Einbruch bei den Foren kam. Weniger Postings, weniger Nutzer.

    Heutzutage nutze ich Foren meistens nur um etwas nachzulesen wie zB. Rezensionen oder Diskussionen um Abenteuer die ich leite/leiten will um Anregungen und Lösungsansätze zu finden. Dafür sind die Foren gut geeignet.

    Forumrollenspiel mache ich nicht mehr. Das ist ganz nett, aber ersetzt die Spielgruppe am Tisch nicht.

    Meine Fragen an Hotzenplotz:
    – Wie viele Leute sind denn bei euch als Admins/Mods/etc mit am Forum beteiligt?
    – Hat sich aus dem Forum heraus auch Treffen oder Cons entwickelt? Aus dem Fanpro-Chat hat sich zB. die HamsterCon bei Mörfelden entwickelt. 🙂
    – Auf welche Rollenspiele wurdest Du persönlich durch das Tanelornforum aufmerksam, bzw. hast Du mal angetestet aufgrund von Postings die dich neugierig gemacht haben?
    – Wie hattest Du den Rauswurf/Umbau der DSA Redaktion unter Ulisses mitbekommen und wie findest Du die Veränderungen an der Spielwelt und den Produkten seit Ulisses das Federführend ist?

    Und, vielen Dank an Euch beiden (und die Teams) für euer langjähriges Engagement in unserem kleinen Freizeitbereich. 🙂

    Viele Grüße
    Thomas der Zweite

    • Moin Thomas,
      oh ja, Forenrollenspiel gibt es auch noch. Über dieses besondere Phänomen haben wir gar nicht gesprochen. Ich habe eine zeitlang mal im alten Ulisses-Forum eins mitgemacht, aber sonst habe ich da wenig Berührung zu.

      Zu deinen Fragen:
      1. Zahlenmäßig nicht so einfach zu definieren, weil es einige Leute in Mehrfachfunktion gibt. Es sind derzeit geschätzt 20 aktive Admins, Mods, Techsupports, Boardbetreuer und Treffenorga, dazu noch einige nur zeitweise aktive Funktionen. Wie gesagt, teilweise hat eine Person mehrere dieser Funktionen inne.

      2. Es schon zu GroFaFo-Zeiten ein Forentreffen, dass es immer noch gibt. Die Tanelorntreffen finden zwei Mal im Jahr als Sommer- und Wintertreffen statt, seit geraumer Zeit immer auf der Burg Hessenstein. Es ist ein familiäres Treffen, auf dem sich einige Leute seit Jahren gut kennen, aber auch immer wieder neue Leute hinzustoßen. Die Mitgliederzahl ist beim Sommertreffen immer etwas höher (zuletzt ohne jetzt nachzuschauen so um die 60 – bis Corona kam ;)). Das Treffen ist wohl besonders durch seine angebotenen Nischensysteme bekannt, obwohl es hin und wieder auch Mainstreamkram gibt (DnD, Midgard oder sogar mal DSA ;)).

      3. Die sind zu zahlreich, als sie aufzählen zu können. Ich kannte vor dem Tanelorn eigentlich nur die großen wie DSA, D&D, Shadowrun, Earthdawn, MERS, Midgard. Alles andere habe ich durch das Tanelorn entdeckt. Meine Rollenspielsammlung ist seitdem relativ stark ausgeufert. 😀 Mein Lieblingsspiel für one- und fewshots, PDQ#, habe ich auch nur durch das Tanelorn entdeckt.

      4. Ich bin da relativ weit von entfernt gewesen und habe das auch nur damals über Foren mitbekommen. Ich bin diesbezüglich relativ emotionslos. Ich kenne zwar inzwischen einige der Hauptpersonen mal mehr oder weniger gut persönlich, hatte zu denen damals aber keinen persönlichen Kontakt. Deshalb habe ich das eher schulterzuckend hingenommen.
      Über die Veränderungen bin ich etwas zwiegespalten. Ich mache es mal kurz, um das hier nicht ausufern zu lassen: Ich glaube, dass ein Umbruch für ein Überleben der Marke DSA mittelfristig notwendig war, allerdings hat man halt mit der Streitaxt operiert ;). Ich mag am neuen DSA die Entschlackung und den Service für Neulinge. Weniger detaillierter Metaplot ist meiner Meinung nach gut. Die Regelvereinfachung war notwendig, geht mir aber nicht weit genug.

      Vielen Dank und gerne wieder! Vielleicht „sieht“ man sich ja mal im Tanelorn. 😉

      LG
      Hotze

  3. Hier fehlt der Link zu dem Spielbericht von Hotzenplot mit seinem damals 4jährigen Sohn.
    https://www.tanelorn.net/index.php?topic=111964.0

    Großartig!

    P.S. Die DSA4.1 Heilkunde Regeln finden sich auf dem Orkenspalter-Server:
    https://www.orkenspalter.de/filebase/index.php?file/1245-heilkunde-wunden-diagramm/
    Und ich habe sie sogar mal eine Zeitlang auswendig gekonnt. Ein Mitspieler hat einen profanen Heiler in der Drachenchronik gespielt und wir sind recht ordentlich ohne magische Heilung ausgekommen.
    Die Regeln sind aber wie so oft bei DSA zu kompliziert. Wenn man sie nicht jede Sitzung anwendet, habe ich keine Chance, sie mir zu merken. ^^‘

    • Wow, tausend Dank für den Link zu der Flowchart. Das habe ich endlos lange gesucht und nicht gefunden. 🙂

      UNBEDINGT auschecken, und wer was auf sich hält, der lernts auswändig!

  4. Ich bin immer wieder gerne im Tanelorn unterwegs, auch wenn ich für gewöhnlich zu selten dazu komme, um in Beiträgen am Draht zu bleiben. (Der Preis des Familienvaters halt.)

    Was gut Beiträge angeht, schließe ich mich Hotzenplotz an: Auf die Sammlung der Jargon-Begriffe verweise ich immer wieder.
    Wobei es mich wundert, dass der Beitrag nicht dabei ist, der die besten Beiträge sammelt: https://www.tanelorn.net/index.php/topic,50121.0.html
    Da kann man echt gute Ideen mitnehmen.

    Was die Gesprächskultur im Tanelorn angeht, sehe ich das ein wenig gespaltener als Hotzenplotz. Einerseits würde ich zustimmen, dass das Ruckhacken (u. A. auf DSA) deutlich abgenommen hat.
    Andererseits meine ich schon, eine zunehmende Twitterfizierung wahrzunehmen. Ich habe das Gefühl, dass ich immer häufiger denke: „Lies doch, was da tatsächlich steht, anstatt querzulesen und draufloszuraten, oder nur auf das Reizwort zu warten, über das du dich aufregen kannst, anstatt auf den Sachinhalt einzugehen!“

    Trotzdem ist das Forum immer einen Blick oder Beitrag wert.

  5. Ich selber sehe ich an der Drachenzwinge, dass die Forenaktivität wegbricht und alles hin zu Facebook oder Discord.
    Die Nachverfolgbarkeit leidet aber arg, so dass sich die Themen alle 7-14 Tage wiederholen und alles neu gekaut wird.
    Nervt mich selbst extrem und benutze daher diese Medien nicht.

    Ich hoffe, dass die Leute bald merken, dass Foren langsamer aber ergiebiger sind.
    Ich liebe es alte Beiträge von 2013 oder 2005 zu lesen und dann als Nekromant sowas hochzupushen und neu anzustoßen.
    Sowas liebe ich.
    Die Schnelllebigkeit des Internets ersetzt viel, Foren gehören hfftl nicht dazu (zmdst nicht in unserem Themenbereich).

  6. Die Beteiligung in Foren, Blogs und am geschriebenen Wort nimmt wohl wirklich ab. Ich bilde keine Ausnahme 🙁
    Ich selber nutze eigentlich nur ein Forum, dass sich hauptsächlich aus Menschen der Umgebung zusammensetzt. Zumindest ist das meine Intension, die Menschen hinter den Nicknames auch wirklich zu kennen. Klar sind dort auch Ortsfremde oder Leute, die ich nur Online kenne.
    Aber für mich ist das Greifenklaue -Forum eher die Möglichkeit mit Leuten Kontakt zu halten, den ich sonst verlieren würde.

    Ein Forum als Ort großer Diskussionen ich finde gut, bin aber selber viel zu schreibfaul. Da lese ich fast nur.

  7. Rollenspiel-Forenkultur: Ich war von Anfag bis Ende der 2000 ein „Heavy User“. Es war toll sich mit anderen Spielern sich auszutauschen. Ein wenig gab es die Genugtuung, die Schwarmintelligenz mit Ideen zu bereichern und Neuligen auf ihren Weg zu helfen.
    Für mein Empfinden war es damals ein Zeitfresser. Das muss man wollen und auch diese Zeit erst mal zur Verfügung haben.
    Für junge Rollenspieler scheint das auch nicht mehr interessant zu sein. Ich hielt mich selbst für innovativ, weil ich Conventions bei Facebook eintrage und dann sagt mir ein Jugendlicher: „Facebook verwenden doch nur alte Leute.“ 8°O
    Subjektiv gesehen, leben wir im Streaming und Unboxing Zeitalter. Da scheint auch manchmal durch das Tempo die Substanz auf der Strecke zu bleiben.
    Todgesagte leben länger und so wünsche ich den Rollenspielforen noch eine lange und konstruktive Zeit!

  8. Es wurde ja schon mehrfach angemerkt, dass Foren seit einiger Zeit allgemein nicht mehr so großartig genutzt werden, weil viele Leute andere Möglichkeiten nutzen um sich über Rollenspiel auszutauschen. Mir geht es ähnlich, denn ich war in den Anfangsjahren in einigen Foren dabei, aber irgendwann sind die Aktivitäten deutlich geschrumpft.
    In den letzten Jahren nutzte ich Foren noch als Informationsquelle zu bestimmten alten und neuen Produkten oder interessante News zu Verlagen und um Werbung für meine Veranstaltung zu machen. Die Themenkonstanz macht für mich die Foren immer noch unentbehrlich um gesuchte Infos sicher zu erhalten. Die wöchentliche Wiederholung so mancher Thematiken, z.B. bei Fb, nervt dagegen zunehmend.

  9. Das Tanelorn ist für mich die letzte große, systemübergreifende Forenbastion.

    Soziale Netzwerke sind unfassbar schnelllebig und für einen ausführlichen Austausch einfach nicht geeignet, außerdem herrscht in sozialen Netzwerken einfach keine Gesprächskultur.

    Foren haben außerdem immer noch etwas Familiäres für mich.

    Einige meiner besten (Real Life) Freunde habe ich in Foren kennengelern (damals noch bei den Blutschwertern)

    Ich hoffe, dass es sich einmal ergibt und ich am Tanelorn Sommertreffen teilnehmen kann…

  10. Ich glaube, es ist in dieser Folge die Frage gestellt worden, ob das Rollenspiel irgendwann einmal so im Mainstream angekommen sein wird, dass man bei einem Job-Interview danach gefragt wird und dass man dann aber nicht üblichen rätselnden Gesichter erntet, sondern sogar Anerkennung (der Chef: „Sehr gut, wir brauchen Mitarbeiter, die Erfahrung als Level 20 Zwerg haben!“)…

    Eigentlich bin ich diesbezüglich sehr optimistisch, da inzwischen ja alle, die in den 80er und 90er Jahren ihren PnP- und Nerd-Leidenschaften fröhnen konnten, nun nach und nach in die Chefetagen der jeweiligen Firmen und Arbeitsbereiche vorrücken. Also ja, ich denke, es könnte bald soweit sein, dass in manchen dieser Chef-Sessel nun Leute sitzen, die tatsächlich ein offenes Ohr und warmes Herz für Nerds und Rollenspieler haben! (Ich selbst finde mich seit letztem Jahr unerwarteterweise in einer Position wieder, in der ich über die Aufnahme von Mitarbeitern mitentscheiden kann, und ja… sowas gibt bei mir ganz klar Pluspunkte!) 🙂

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