Sammelleidenschaft und Das Schwarze Auge – das DSA-Sammlerarchiv zeigt, wie man diese beiden Standbeine unseres Hobbys zu höchster Entfaltung bringen kann. Wie kommt man mit der gewaltigen Publikationsmasse zurecht? Wo findet man besonders seltene und wertvolle Stücke? Wie fühlt es sich an, wenn man sein geliebtes Hobby wirklich als Gesamtausgabe im Schrank stehen hat? Und wie kam das Schwarze Auge eigentlich zu seinem kuriosen Namen?
Cast: Martin, Jan, Robert Länge: 01:05:02
Inhalt:
02:46 Wie wird man zum DSA-Komplettsammler?
14:02 Text- und Büchermassen vom Schwarzen Auge: Herrlich oder schlimm?
16:14 Was ist das DSA-Sammlerarchiv? Was bezweckt es?
31:48 ALLES von DSA haben? Wirklich alles? Ist das überhaupt möglich?
42:10 Welche besonders spektakulären Schätze befinden sich im Sammlerarchiv?
53:06 Archivalismus, Konservierung, Erschließung, Archäologie, Rollenspiel-Bergbau
58:07 Wie kann man vom Sammelarchiv profitieren, wie kann man es unterstützen?
Geschenkaktion: Loote den Eskapodcast! (detaillierte Teilnahmeregeln)
Geschenke: Der Turm der Quetzel (Die Verbotenen Lande)
Mäzenatin: Tanja (Emporion of Games)
Beschreibe uns in den Kommentaren bis zum 15.01.2021, 24 Uhr deine persönliche Einstellung zum Sammlertum im Rollenspielhobby. Sammelst du auch? Welche Grenzen setzt du dir, wo setzt du Schwerpunkte?
Links:
Das DSA-Sammlerarchiv (Instagram)
Das DSA-Sammlerarchiv (Facebook)
Eskapodcast Folge 5: Der DSA-Komplettsammler (steinzeitliche Folge! 😀 )
Eskapodcast Folge 58: Sammlerglück und Sammelwahn
Hallo zusammen,
wenn ich es noch richtig zusammen kriege heißt „Das Schwarze Auge“ so, da Schmidt Spiele noch jede Menge kleiner Holzklötzchen oder ähnliches hatten die sie in das Aventurien-Rollenspiel mit reinnehmen wollten um die Dinger loszuwerden. Entsprechend wurde eine Funktion für sie gesucht und gefunden (Palantir-artige Artefakte).
Boah, aber wo stand das drin? In ner Av. Boten Ausgabe zu 30? 35? Jahre DSA?
In der „magische Zeiten“ Kurzgeschichtensammlung im Vorwort?
In der DSA Dokumentation von OrkenspalterTV?
Hatte das die alte Redax mal auf der Dreieich-Con erzählt?
keine Ahnung
Mit dem Sammeln konnte ich mal was anfangen, aber aufgrund der krankhaft hohen Sammlerpreise bin ich davon abgekommen (130€ für ein AB das mal 25€ kostete… ey!).
Du spielst auf die Geschichte mit den Runensteinen aus der Schwertmeister-Box an. Da hat Schmidt Spiele der Redaktion aufgedrückt, die zu verwurtschten. Die Geschichte wird gerne und oft erzählt.
Das Sammeln ist in der Tat zu einem Fass ohne Boden geworden, was das Geld angeht. Aber wir sind auch so ehrlich zu sagen, dass jeder Sammler da natürlich seinen Teil zu beiträgt.
Nach dem monumentalen Cliffhanger über die Entstehung des Namens „Das Schwarze Auge“ hier meine Vermutung (oder ein Teil davon): Da DSA ja dezidiert ein Konkurrenzprodukt zu D&D sein sollte, vermute ich mal, dass beim Namen wichtig war, dass er alphabetisch VOR „Dungeons and Dragons“, aber in nächster Nähe dazu liegt. Wie bei Büchern mit ähnlichen Covern und/oder Titeln vermute ich mal, dass Handel und Publikum so bewusst ein wenig in die Irre geführt werden sollten und vielleicht mal zu dem greifen, das eben gerade da ist. Aber ich bin auf die offizielle Antwort sehr gespannt.
Interessante Vermutung und hat vielleicht auch eine Rolle gespielt. Bei solchen Entscheidungen werden ja immer viele Aspekte mit einbezogen und Synergien entstehen.
Die Story, die ich gehört habe, ist folgende: DSA wurde ja als Auftragsarbeit als deutsche Alternative zu D&D am Küchentisch entwickelt. Das Ergebnis wurde dann „Aventuria“ genannt, was dem Verlag allerdings nicht ansprechend genug klang. Daher schlug dieser den Namen „das schwarze Auge“ vor und ein entsprechendes Artefakt wurde in den Hintergrund mit aufgenommen.
Ich fürchte, das ist die falsche/unvollständige Antwort, da es ja hieß, dass es kein Marketingstunt war. Also: Auflösung bitte bald!
Das ist etwas verkürzt, aber erstmal nicht falsch. Dass die Artefakte aus dem Herrn der Ringe Vorbild waren ist auch unbestreitbar und bekannt. Aber es geht eher um die Frage, warum es dann das Schwarze Auge wurde. Die Erklärung lautete damals ja nicht: „Gibts im Herrn der Ringe, daher haben wir unser Spiel so genannt.“ insofern geht es natürlich schon um die Marketingaspekte hinter dem Namen, aber die bisherige Erzählung dazu ist nicht präzise genug.
Meine Sammlung umfasst zwar aktuell 599 Artikel, aber eigentlich sammle ich nicht um des Sammelns Willen. Wie ich an anderer Stelle schon erwähnte, verwende ich die Werke in meiner Sammlung als Zutaten für meine Spiele. Ich mag ein System niemals spielen, aber das heißt nicht, dass ich es nicht nutze.
Es gibt aber noch eine zweite Kategorie in meiner Sammlung: Ich befasse mich viel mit der Geschichte des Rollenspiels (siehe hier: https://youtu.be/9638xQYNXmw) und manche Produkte besitze ich aus rein historischem Interesse.
Deshalb begeistert mich die Idee einer öffentlichen DSA-Sammlung auch total. Ich träume seit Jahren von einer Bibliothek von Gygaxandria, die alle wichtigen Quellen zur Rollenspielgeschichte (sowohl RSP-Produkte, als auch andere kulturelle Einflüsse) enthielte. Auch wenn ich selbst weder die Zeit, noch das Geld habe, das umzusetzen, habe ich sehr spezifische Vorstellungen dazu, was in eine solche Bibliothek gehört.
Zum Namen das DSA: Ich weiß es schlichtweg nicht, würde aber raten, dass man sich den Namen „Das Schwarze Auge“ bereits für irgendwas Anderes gesichert hatte, das Projekt aber starb und man den Namen wiederverwenden wollte. Das ist aber bloße Spekulation und ich wäre sehr neugierig, was in Folge 2 dazu gesagt wird.
Da haben wir offenbar ähnliche Absichten und Motive, auch wenn unser Fokus natürlich auf DSA liegt. Uns geht es erstmal um die Sicherung des Primärmaterials und am liebsten würden wir das alles online stellen, aber da stehen natürlich rechtliche Aspekte entgegen. Insofern können wir momentan nicht mehr tun als sammeln und zeigen was es gibt.
Gab es nicht vor DSA eine Puzzle-Reihe bei Schmidt-Spiele, die Fantasymotive abbildete und als Logo bereits das ursprüngliche „schwarze Auge“ trug?
Jedenfalls wäre das meine Vermutung.
DArüber wurde ja letztens bei Facebook ausgiebig diskutiert. Die Puzzle sind alle nach DSA veröffentlicht worden, aber irritierenderweise steht als Copyright-Angabe auf den Puzzlen das Jahr drauf, in dem das Motiv des Puzzles erstellt wurde. Daher kann man leicht glauben, dass die älter sind als DSA, aber andersrum wird ein Schuh draus.
Von daher ist das Schwarze Auge schon originär für DSA konzipiert worden.
Moin zusammen,
man könnte sagen ich sammle Regelwerke. Aber ich tue das nur in dem Tempo in dem ich sie auch lesen kann, also langsam. Wenn ich von einem System höre das mir Interessant erscheint weil es einen andersartigen Regelkern enthält oder eine ansprechende Hintergrundwelt zum Leben erweckt dann kauf ich es, lese es und stell es ins Regal. Zusammen mit dem Kram den ich auch spiele oder gespielt habe sind so ca. 2,4 Regalmeter zusammengekommen.
Seit ich das Fediversum für mich entdeckt habe dokumentiere ich das ganze auch Stück für Stück. Wenn Interesse besteht könnt ihr gerne dazustoßen und euren Senf dazu abgeben: https://rollenspiel.social/web/timelines/tag/RPGSammlung
Wow, da spiele ich seit über 30 Jahren DSA und schreibe seit über 10 Jahren für die Marke, und muss feststellen: Ich weiß tatsächlich nicht im Detail, wie der Name entstanden ist. Ich weiß auch nur, was Stefan weiter oben gesagt hat, nämlich dass das eine Vorgabe von Schmidt Spiele war und deshalb noch schnell dieses Artefakt eingebaut wurde.
Also versuche ich es mal mit folgender haltloser, haarsträubender Theorie, die Martin sicher gefallen wird 😉 :
Bekanntlich mussten die Autoren ja unter starkem Zeitdruck und ich meine bis zu einer bestimmten Spielemesse (1984?) in Nürnberg einen D&D Konkurrenzklon entwerfen, der sich aber in den Begrifflichkeiten davon unterscheidet. So wurde ja bekanntlich aus Strength (Stärke) die Körperkraft, aus Wisdom Mut, aus Intelligence Klugheit, aus Hitpoints Lebenspunkte usw. Aber man wollte nichts dem Zufall überlassen und der Konkurrenzfirma TSR (dem Entwickler und Hersteller von D&D damals) jeden nur erdenklichen Stein in den Weg legen, um sie aus dem deutschen Markt fernzuhalten und ihnen eins auszuwischen. Nürnberg liegt ja bekanntlich in Franken. Deshalb vermute ich, dass die Verlagsmitarbeiter bei Schmidt-Spiele vielleicht schon aus den Vorjahren oder aus Telefonaten wussten, dass dieses TSR (ausgesprochen „Tii-Ess-Aar“ oder fränkisch-englisch mit weichem T eben „Dee-Ess-Aaa) auch anwesend sein würde. Um also den Feind zu demütigen und die Messegänger schon am Infostand zum eigenen Produkt zu lenken, dachten sie sich den perfiden Masterplan aus, dass man ihr Produkt mit „DSA“ abkürzen können muss. Falls also ein Franke am Infostand der Messe fragte, wo es wohl zu diesem „Dee-Ess-Aaa“ gehe, schickte der überforderte Mitarbeiter ihn zu DSA statt zu TSR. Noch dazu würde TSR immer wissen, dass DSA lautmalerisch an sie angelehnt war und sich in alle Ewigkeit schwarz ärgern. A propos schwarz: Natürlich durfte der eigentliche Name des Produkts für das Englische absolut nicht rückübersetzbar sein, so dass es TSR unmöglich wäre, ein gleichnamiges Produkt im Englischen Raum zu veröffentlichen. Mit „Das Schwarze Auge“, das ja bekanntlich im Englischen wörtlich übersetzt („The Black Eye“) sowas wie ein blaues Auge / Veilchen bezeichnet, hatte man dem Konkurrenten also ein selbiges verpasst. Ja, diese Doppelbedeutung, quasi ein Schlag ins Gesicht, ein „Aufs Maul“ hatte Schmidt Spiele damit dem Konkurrenten aus den USA verpasst, auch das ein gewünschter Effekt des Plans. Dass die kleingeistigen Schreiberlinge das dann irgendwie in ihren Text einarbeiten, war angesichts dieses genialen Masterplans nur noch Formsache und nicht weiter wichtig.
Und, hab ich ins Schwarze (Auge) getroffen? 😀
Bezüglich des Sammelns: Ich finde es schön, dass es Sammler gibt und kann das gut nachvollziehen. Ich selbst bin weit entfernt von den im Podcast vorgestellten Sammlungen, bei denen eine Kölner Stadtwohnung nicht mehr ausreicht und bei denen es völlig profan ist, jedes normale Produkt einfach mal zu haben. Aber auf deutlich kleinerem Niveau sammle auch ich ein wenig, habe mir aber ein paar Schwerpunkte gesetzt:
Mich haben schon immer vor allem die Abenteuer von Rollenspiel interessiert. Während Regelwerke für mich immer ein Verfallsdatum haben (die jeweils nächste Regeledition), sind Abenteuer für mich zeitlos, Und es sind für mich immer die Abenteuer, die ich mit den tollen Erlebnissen der Vergangenheit verbinde, nicht die Regionalspielhilfen, Waffenkataloge oder sonstiges. Deshalb habe ich mir den Sammel-Fokus auf Abenteuer gesetzt, und zwar von DSA, Cthulhu und Shadowrun, den drei großen Rollenspielen, die ich am längsten spiele. Ich bin mittlerweile an dem Punkt, an dem die Preise zum Schließen der Lücken langsam wehtun und ich mich da zurückhalte, auf Schnäppchen hoffe, was es auch immer wieder mal gibt. Bei DSA fehlen mir z.B. von den 500+ Abenteuern noch etwa 20-30, die ich sicher nach und nach noch kriegen werde. Manche sind recht selten, manche gerade aus DSA4-Zeiten zwar im Umlauf, aber zu oft hohen zweistelligen bis hin zu dreistelligen Preisen, und da ist es mir das dann auch nicht wert. Aber wie gesagt: Ich lauere und schlage immer mal zu 🙂
Außerdem habe ich eine kleine Sammlung von Rollenspielregelwerken zu Filmen und Fernsehserien, weil ich das witzig fand. DA ist dann sowas wie Buffy, Farscape, Supernatural usw. drin 🙂
Und abseits des Rollenspiels, aber bisweilen als Inspirationsquelle damit verbunden, sammle ich Geo Epoche Ausgaben. ALle haben ihren Platz in meinem Rollenspielkeller.
Danke für den Lacher ob des Fränkischen TSR/DSA – meine Güte. Ich sterbe 😀
Schließe mich an, großartig!
Diese Theorie ist genial! Vermutlich ist sie auch viel besser als die wahre Theorie…
Zur Namensgebung weiß ich nix,finde aber die Geschichte von Dominic am charmantesten.
SAMMELN um des sammeln Willen, finde ich immernoch sehr sinnfrei und ein Geldgrab. Das man alles von seinem Hobby haben möchte, um es zu nutzen und ggf. die Autoren zu unterstützen, kann ich verstehen.
Seit Jahren verkaufe ich einst angeschaffte Bücher, Comics und Spiele, um mir Platz in meiner Wohnung zurückzuerobern. Deswegen ist sammeln für mich nicht erstrebenswert.
Ich bin großer Freund von Dominics Theorie und auch wenn Sie unwahrscheinlich klingt, ist es doch nicht gänzlich unmöglich, dass es genau so abgelaufen ist. 🙂
Zumindest würde ich mir es wünschen. 😉
Zum Thema „SAMMELN“:
Wie man unschwer an Folge 154 des hier ansässigen Podcasts erkennen kann, ist das Sammeln von RPG Kleinoden und Regelwerken eine Passion für mich. 🙂
Aktuell arbeite ich mich rückwärts durch die RPG Geschichte und versuche diverse Lücken zu füllen.
Schöne Folge.
Erinnert mich wieder, wie ich damals mit dem Rad nach Düsseldorf zum Fantastic Shop gepilgert war. Wäre vermutlich ein deutlich schwerwiegender Eindruck gewesen als Karstadt 😉 Nach Duisburg bin ich öfters mal hingeradelt. Wie hieß der Laden denn noch in Du-Neudorf?
@Sammeln: Tja, wenn Rollenspiel ins eigene Hobby fällt, Platz und Geld zur Verfügung, dann steht da nichts im Wege 🙂 Besonders in der Vorinternetzeit und wenn man mal über das eine Rollenspielsystem in die große Systemvielfalt eintaucht, da kann sich schon etwas ansammeln.
Ich werde in Kürze allerdings den umgekehrten Weg einschlagen und meine Sammlung deutlich ausdünnen, inkl. 98% der DSA Bücher. Ja, ich habe es Überwunden 😉