Folge 173 – Jannasaras Kartentasche & Donnerhaus

Das Donnerhaus-Studio startet durch mit einer neuen Rollenspielwelt. Es wählt dabei zum Einstieg den ungewöhnlichen Weg der Veröffentlichung eines umfangreichend Kartenpakets. Wie kommt man auf diese Idee? Ist sie gewagt? Was kann sich die Rollenspielerschaft in Zukunft von Donnerhaus erwarten?

Cast: Martin, Torsten Länge: 58:20

Inhalt:
07:49 Kartasaras Jannentasche: viele, viele schöne Karten! 
11:21 Warum nicht erst einmal ein Grundregelwerk publizieren?
15:51 Kartendesign vom Profi: Techniken, Perspektiven, Zunftgeheimnisse
23:58 Mach mal bitte eine Probe auf Symbolik, Codierung und Semiologie.
36:12 Jannasaras Tagebücher, Text zur Karte: Relationen und Valenzen
40:08 Das Donnerhaus-Studio: Donnernder Einstand oder Theaterdonner?
44:46 Blauer Engel auf einem Rollenspielprodukt? Wie geil! Vielen Dank!

Geschenkaktion: Loote den Eskapodcast! (detaillierte Teilnahmeregeln)
Geschenke: Die dampfenden Dschungel – der tiefe Süden und die Waldinseln (Das Schwarze Auge)
Mäzenaten: Tanja (Emporion of Games)
Beschreibe uns in den Kommentaren bis zum 05.06.2021, 24 Uhr, was du von Torstens Projekten hältst oder stelle Torsten eine Frage (vorzugsweise zum Thema 🙂 ).

Links:
Jannasaras Kartentasche
Donnerhaus
Eskapodcast – Folge 67: Karten, Pläne, Skizzen

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17 Gedanken zu „Folge 173 – Jannasaras Kartentasche & Donnerhaus

  1. Wieder eine Folge, die Spass machte zu hören, ich habe viel gelacht.

    Ich bin lange um die Kartentasche herumgeschlichen, dass ist schon eine Menge Geld und wir haben ja nicht alle die Probleme des Eskapodcasts, die Sportwagen umzuschichten.
    Wenn ich allerdings bedenke, was ich durch Online-Rollenspiel nicht an Pizza und schlimmen Süßigkeiten zur Bestrafung von Patzern ausgegeben habe, sollte das mal drin sein.
    Nun habe ich mich durchgerungen.

    • Danke für dein Vertrauen und viel Freude mit der Kartentasche!

      Du hast natürlich Recht. Der Preis des Komplettpakets ist auf den ersten Blick eine ziemliche Hausnummer. Das liegt aber vor allem daran, wie gewaltig das Paket ist, das wir da geschnürt haben. Selbst viele Backer aus der CF Vorbestellung waren vom tatsächlichen Umfang und Ausmaß überrascht.

      Wenn man es runterbricht kosten die Karten sogar etwas weniger als vergleichbare Karten bei anderen Verlagen und die Bücher sind bei der Aufmachung sogar ein ziemliches Schnäppchen. Bei den Kartenmappen allein (69,90) ist man bei 72 Karten bei unter einem Euro pro Karte. Bei regionaler Produktion und Umweltdruck ist das kaum noch zu drücken.

      Zukünftige Pakete werden dann etwas kleiner und dementsprechend auch weniger teuer. Da sind dann eine Mappe und ein Buch geplant, jeweils dann im Umfang dessen was jetzt ein Buch und eine Mappe sind. So hat das dann auch Symmetrie und ist weniger gewaltig.

      Cheers und Grüße aus Berlin!

  2. Hallo zusammen, wieder mal vielen Dank für diesen Podcast, war sehr angenehm zu hören und sehr informativ.
    Eine Frage an Torsten (ich habe es hoffentlich nicht überhört): War die Welt bzw. das ganze System von Anfang an geplant? Soweit ich es mitbekommen habe, waren ursprünglich nur die Karten geplant und das Ganze hat sich dann entwickelt.
    Was oder wie konkret sind die weiteren Pläne (sofern ihr es sagen könnt/dürft)? Wird es ein Monster manual & Co. geben z.B.?
    Viele Grüße

    • Eriyat existierte, mit zwei Prototyp-Generationen Weltkarte, ehe wir mit den Karten der Kartentaschen begonnen haben, entstand aber parallel zur Entwicklung des visuellen Stils der Karten. Allerdings entwickelte sich beides aus einem anderen, mittlerweile im Staub der Geschichte vergrabenen Projekt, bei dem uns klar wurde, dass Karten für uns ein gangbarer und interessanter Weg sind Ideen und Geschichten zu entwickeln, zu portionieren und auch unter die Rollenspielerschaft zu bringen. In den Anfängen war da einiges recht chaotisch.

      Langfristig werden wir unsere Vision von Eriyat weiter auf- und ausbauen und wir planen daraus im Laufe der Zeit ein vollständiges Spiel zu entwickeln. Genau genommen machen wir dabei das gleiche, was viele Weltenbauer vorangegangener Generationen auch taten, nur das bei uns die Textform etwas mehr der Visualisierung folgt, anstatt umgekehrt. Viel Strukturarbeit, Metaphysik und Geopolitik sind dabei bereits abgeschlossen. Was man durch die Kartentasche von Eriyat sehen kann, ist die Spitze des Eisbergs.

      Zum allgemeinen Stand unserer Pläne haben wir Anfang diesen Jahres einen Ausblick-Artikel auf unserem Blog publiziert, der einige weitere Fragen, zumindest grundlegend, beantwortet: https://www.donnerhaus.eu/blog/quo-vadis-2021-was-planen-wir-im-donnerhaus-studio/

      Ich hoffe, dass ich deine Neugier ein wenig befriedigen und zugleich ein wenig weiter kitzeln konnte. 😉

      Cheers und Grüße aus Berlin!

      • Vielen Dank! Dann werde ich mich am Wochenende mal weiter reinlesen 😉 Wünsche euch auf jeden Fall viel Erfolg bei dem Projekt.
        Viele Grüße

  3. Schönes Interview & ein tolles Produkt. Vor allem dass es systemunabhängig einsetzbar ist, finde ich einen dicken Pluspunkt. Immer wieder super, dass der Eskapodcast eine Plattform für solche Projekte bietet, denn sonst hätte ich wahrscheinlich nicht von euch gehört. Könnt ihr euch vorstellen solche Kartenprojekte auch für andere Settings als „Fantelalter“ zu machen?

    • Wir haben grundsätzlich auch über andere Settings nachgedacht, sind dabei aber auf einige Hürden gestoßen. Völlig generisch ist ja auch Jannasaras Kartentasche nicht. Wir haben eine eigene Welt, die wir auch langfristig ausbauen und als komplettes Setting anbieten wollen. Im Falle der Kartentasche ist das eher im Hintergrund, aber es gewährleistet eine gewisse Qualität und Konsistenz. Beim Fantasy-Genre ist das noch recht leicht, weil man da die gröbsten Probleme einfach durch Auslassung umgehen kann. Wenn es in unserer Welt fliegende Städte gäbe (gibt es nicht, ist aber egal), dann müssten wir die nur einfach bei den Kartentaschen auslassen und schon wären die Karten kompatibel mit allen Welten, die Fantelalter sind und nicht ausschließlich aus fliegenden Städten bestehen. 😉
      Bei anderen Settings sieht das aber leider nicht so aus. Science Fiction zum Beispiel. Was wäre das denn? Also konkret? Und vor allem: Konkret und mit Kontext? Sehr schwer zu sagen. Star Wars sieht völlig anders aus als Star Trek. Allein schon was Blendenflecke angeht. Und ALIENS ist ein völlig anderer Look, eine andere Technologie, als es DUNE ist. Da ist es dann sehr schwer, einen Konsens zu finden, der einen übergreifend konsistenten Gestaltungsblick gestattet.

      Wir arbeiten aber auch an kompakten Szenarios. „Freude, schöner Götterfunken“ beispielsweise. Das ist eine Horror-Mystery Geschichte, die vor dem Hintergrund des Ersten Weltkriegs spielt. Und natürlich gibt es dazu auch Karten in Donnerhaus Qualität. Diese Karten unterscheiden sich natürlich in gewissen Elementen von Fantasykarten. Da kommt aber auch einiges zusammen und wir planen solche Karten mittelfristig auch gesammelt anzubieten und irgendwie zugänglich zu machen, also nicht nur exklusiv durch den Kauf unserer Drama-Module.

      Was für Karten, die nicht Fantasy sind, würden dich denn spezifisch interessieren, Johannes?

      Cheers und Grüße aus Berlin!

  4. Das Abenteuer zum Ersten Weltkrieg verlockt mich dann doch sehr. Ich möchte seit Jahren mal eine Kampagne spielen, die von „Im Westen nichts Neues“ inspiriert wurde. Da muss ich am Ball bleiben.

    Ich finde es immer gut, wenn es neue Verlage in Deutschland gibt, die wenig befahrene Wege probieren. Bspw. fristet auch das Feld der satirischen und humorvollen Rollenspielprodukte in Deutschland ein völliges Nischendasein. Und Amerika sieht das ganz anders aus.

    Bei der Wolperratte musste ich als Kieler sehr lachen über die Idee, Berlin wäre norddeutsch. 😀

    In eigener Sache: Ich werde übrigens am Sonntag um 17:15 auf dem NordcOnline einen Vortrag halten, der vom Eskapodcast inspiriert wurde: „Bloß nicht die Welt retten – ein Plädoyer für kleine Plots“.

    • Da bin ich sehr gespannt! 🙂

      Katzen im Weltraum ist allerdings nonstop Epik pur und keine Kampagne kann unter drei Jahren absolviert werden, das ist technisch unmöglich, wir haben es an repräsentativen Fokusgruppen getestet.

    • Berlin ist nicht nur Norddeutsch. Es ist auch gleichzeitig Ostdeutsch und Westdeusch, war der östlichste Punkt der Bonner Republik und zugleich ihr östlichster. So wie am Südpol in alle Richtungen Norden ist, ist in Berlin in alle Richtungen Osten. Außerdem kannst du hier in Preußen und Istanbul zugleich sein. 🤪

      Überhaupt wusste ja bereits Kennedy, dass alle freien Menschen der Welt Bürger Berlins sind. 🐻

      Cheers und Grüße aus Berlin!

      • Okay, normalerweise scheiße ich nicht über Erdkunde klug, aber gegenüber jemandem, der Karten produziert, kann ich meinen inneren Pedanten dann doch nicht beherrschen:
        West-Berlin war kein Teil von Westdeutschland, sondern stand bis zu den 2+4-Verträgen unter Besatzungsstatut. Und selbst wenn es das gewesen wäre, dann wäre es nur dann der östlichste Teil jenes Staates, wenn Bayern kein Teil der BRD wäre. (Als Kieler kommt mir das dann wieder plausibel vor.)
        Bleib besser bei fiktiver Geografie. Die kannst du sehr gut. 🙂

  5. Ich mag Karten. Jetzt bin ich angefixt mir das Paket wahrscheinlicht doch noch zu holen, um improvisierte SL-Abende zu unterstützen.

    Wie wäre es mit „Cyberpunk“Karten? Welche nicht nur für Cyberpunk, Shadowrun oder Shadow of the Beanstalk zu gebrauchen, sondern auch für manche SciFi Settings herhalten könnten.

    • Da stellt sich, wie bei Sci-Fi, die Frage: Was ist denn Cyberpunk? Was sind die visuellen Elemente, die man da vordergründig sieht? Und sind die in einer Vogelperspektive auch darstellbar?

      Ein typisches Stilelement des Cyberpunkgenres ist ja der visuelle Rückgriff auf die 80er Jahre, sowie auf die düsteren Zukunftsvisionen der 80er. Die meisten Aspekte davon sind aber in der Draufsicht kaum erkennbar. Neonreklame, Holoreklamen, Werbetafeln. Das verliert völlig seinen Effekt, wenn man den Betrachter 90° dreht und von oben draufblickt.

      Hinzu kommen grundsätzliche Fragen. Wie funktioniert die Mobilität dieser Gesellschaft? Handelt es sich um eine gescheiterte Utopie, oder einfach nur um die Gegenwart mit schlechterem Wetter und fliegenden Autos?

      Fantasy hat dagegen aber den Vorteil, dass es sich in vielen Aspekten auf Vergangenes bezieht und Vergangenes ist weniger in Flux als Hypothetisches. Unzählige Dinge sind für Fantasysettings entweder bereits gesetzt, oder leicht definierbar. Beispielsweise Dinge wie Mobilität. Womit bewegen sich Menschen? Reittiere und Karren. Wie breit sind Karren? Etwas breiter als der Sitzplatz für zwei Personen. Wie breit sind also Straßen? Breit genug genau dafür oder ein Vielfaches dieser Breite. Was braucht dann jede Herberge? Einen Platz zum Abstellen von Wagen und Tieren. Bei einem Cyberpunk-Setting ist diese Frage viel schwerer zu beantworten. Ready Player One ist beispielsweise in vielen Aspekten Cyberpunk. Die Mobilität beträgt beinahe Null. Cyberpunk 2020 und frühes Shadowrun hingegen basieren auf den Mobilitätskonzepten der 80er. Bladerunner hingegen hat fliegende Autos und gewaltige Gebäude.

      Ohne einen spezifischen Kontext kann man da nur schwer über Mittelmaß hinauskommen. Das fände ich aber unbefriedigend. Es bräuchte also erstmal eine Einengung und einen konkreten Bezug. Danach kann es von den Nutzenden wieder generisiert werden, aber ohne eine eigenständige Identität käme es überhaupt nicht erst zustande.

      Diese Arbeit zu investieren liegt derzeit außerhalb unserer Kapazitäten. Man soll natürlich niemals nie sagen.

      Cheers und Grüße aus Berlin!

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