Folge 192 – Level 5000 erreichen: im Rollenspielhobby promovieren (Interview)

Wer den Gipfel erreichen will, der muss Großes leisten: Rafael Bienia trägt die Fackel unseres Hobbys in die Universitäten und erringt dort akademische Weihen. Unglaublich: Es gibt tatsächlich ein waschechtes „Handbuch des Rollenspiels“! In Finnland: Trolle UND Rollenspielkongresse! Kolonnen von Wissenschaftlern brüten nonstop über der idealen Befüllung der Spellslots von Druiden im Midlevel-Bereich! Begleitet uns auf einem ausschweifenden Spaziergang durch Athen und ergötzt euch an dessen zahlreichen Wundern.

Cast: Martin, Rafael Länge: 57:08

Inhalt:
10:08 Was unterscheidet den Rollenspiel-Wissenschaftler vom ganz normalen Supernerd?
16:59 Ist die Rollenspielforschung wirklich ein würdiges, legitimes Forschungsgebiet?
26:24 Lehrstühle, Denkschulen, Handbücher: entfesselte akademische Gewalten
33:44 Welcher akademische Pfad führt einen zum sagenumwobenen Dr. roll.?
39:25 hin und her zwischen Dungeon und Magierklause: Theorie & Feldforschung 
49:18 brandaktuelle Ergebnisse der Rollenspielforschung, exklusiv im Eskapodcast!

Geschenkaktion: Loote den Eskapodcast! (detaillierte Teilnahmeregeln)
Geschenke: Drachenschmalz (Rafael Bienia)
Mäzenatin: Tanja (Emporion of Games)
Beschreibe uns in den Kommentaren bis zum 26.02.2021, 24 Uhr, welche Angelegenheit im Rollenspielbereich du schon immer einmal gerne von ernsthafter wissenschaftlicher Arbeit untersucht gesehen hättest, oder stelle Rafael eine Frage. 🙂 

Links:
Rafael Bienia (Homepage)
Dissertation („Role Playing Materials“)
Drachenschmalz – Fantasy für Nachwuchshelden!
Fantastische Kurzgeschichten
The International Journal of Role-Playing
Japanese Journal of Analog Role-Playing Game Studies
Analog Game Studies Journal
Robin Junickes Dissertation (mit gutem Überblick über die aktuelle Forschung)
Gerke Schlickmanns M.A. (Theaterwissenschaften) 

Download der Folge als mp3 ] [ Archiv ]

19 Gedanken zu „Folge 192 – Level 5000 erreichen: im Rollenspielhobby promovieren (Interview)

  1. Super interessantes Interview!! Auch wenn ich gerade noch höre, muss ich einfach schon mal gleich zwei Fragen an @Rafael stellen 🙂

    1. Deine Ausführungen zur Legitimation Deiner Forschung erinnern mich sehr an die Begründung für Grundlagenforschung. Denn wenn da von vornherein ein direkter praktischer Nutzen gegen sein müsste, dann würde es viele Forschung und viele Forschungsergebnisse (die irgendwann später auch einen praktischen Nutzen bringen) nie geben.
    Wenn Du Deine Forschung in einem Kontinuum zwischen den beiden Polen „Grundlagenforschung“ und „Anwendungsforschung“ einordnen würdest, wo würdest Du es da verorten?

    2. Welchen Impact Factor (das erklärst Du doch mit den Punkten oder?) haben denn die von Dir genannten RSP/Gamestudy Journals?

    • Hey Carsten!

      1. Stark Richtung Grundlagenforschung.
      2. Game Studies 0,69
      Games and Culture 2,1
      Stand 2021. Die RPG Journals sind nicht in der Liste, soweit ich das sehe. Ich frage nach und gebe ein Update, falls sie einen haben.

      Schönen Gruß
      Rafael

  2. Hiho,

    sehr interessant, dass hierzu auch wissenschaftlich geforscht wird.

    Bitte in Teil 2 – wenn es dazu kommen sollte – auch gerne mal ein paar der Ergebnisse vorstellen. Da ist sicher einiges spannendes mit dabei was für uns „Normalspielende“ neu und ungewöhnlich ist.

    Zu eurer Frage: Ich fänge es spannend mehr über den Bereich des Zwischenmenschlichen zu erfahren der sich unter den Mitspielenden entwickelt. Also wie entwickeln sich Beziehnungsgeflechte (SL und Spielende; Spielende untereinander) und natürlich wie sich der Umgang mit Problemen/Differenzen in unterschiedlichen Wünschen/Ansprüchen ans Rollenspiel selbst gestaltet.

    Viele Grüße
    Thomas der Zweite

  3. Danke für die tolle Interview-Folge. Vielleicht könnte man auch das erwähnte „defacto Standardwerk“ verlinken (z.B. https://doi.org/10.4324/9781315637532).
    Das ist wirklich ein Segen für jeden der sich wissenschaftlich mit dem Thema auseinandersetzen möchte und auch sehr gut für Laien lesbar.

    Besonderes Interesse habe ich momentan am Einsatz von Tisch- und Liverollenspielen im Schulkontext und Therapie. In Form von Serious Games oder durch Gamification könnten sie einen effektiven Rahmen zum Lernen und Üben bieten. Aber auch als reines Hobbie bieten sie vielleicht einen guten Kontext zur Elaboration von Gelerntem oder dem Relevant machen von Schulthemen.
    Das wäre ein gutes Beispiel für konkreten gesellschaftlichen Nutzen. Ich sehe es zwar auch so, dass man sich nicht auf konkrete Anwendungsmöglichkeiten und Nutzen beschränken darf, aber wie bei so vielem ist eine gute Balance wünschenswert.

    Meine Frage an Rafael bezieht sich auf die unterschiedlichen Rollenspieltypen (Tisch-, Live- und Computerrollenspiele). Meinst Du so eine Einteilung ist aus theoretischer Sicht immer sinnvoll oder hat sie eher praktischen Nutzen und hängt vom Forschungsgegenstand ab?
    Mir fällt es schwer den Rollenspielaspekt nach diesen Erscheinungsformen zu differenzieren. Der Unterschied zwischen zwei Spielen des gleichen Typs kann genauso groß oder sogar größer sein, wie der Unterschied zwischen zwei verschiedenen Typen.
    Bei Hausarbeiten habe ich auch automatisch zu dieser Einteilung tendiert, aber dabei waren meine Gedanken dazu irgendwie unbefriedigend und führten zu Grundsatzfragen: wie lassen sich Rollenspiele überhaupt theoretisch kategorisieren und aus welchen Elementen bestehen sie. Am Ende fand ich diese Einteilung eher störend als hilfreich.

    • Hey Jonas,
      du fragst nach einer generellen Klassifizierung von Rollenspieltypen. Es ist praktikabel, davon auszugehen, um u.a. auch eine Vergleichbarkeit zu schaffen, jedoch sollte man niemals immer sagen, was ja in sich auch widersprüchlich ist.
      In meiner Arbeit näherte ich mich Rollenspielnetzwerken und übernahm die dort übliche Sprache. Das Verbindende waren die „role playing practices“, also wie Rollenspiel geschaffen wurde.

      Ich hoffe, dass das deine Frage zufriedenstellend beantwortet.

      Schönen Gruß
      Rafael

  4. Ich bin schwer begeistert. Ich sehe, ich muss mal wieder eine Dissertation lesen, meine eigene ist ja leider ohne Rollenspielbezug. Könnte man die vielleicht als Textdatei bekommen, damit man sie in ein eBuch-Format der eigenen Wahl konvertieren kann?

    Als Naturwissenschaftler bin ich deutlich von deinem Fach weg. Trotzdem habe ich ja eine wissenschaftliche Ausbildung genossen und versuche zumindest, auf methodischer Ebene mit der Rollenspieltheorie umzugehen, die mich sehr interessiert.
    Da ich eben in der akademischen Materie (noch) nicht drinstecke, sondern nur die Theorie in den Foren kenne, entschuldige, wenn ich ein paar Fragen stelle, die deine Dissertation längst beantwortet hat.

    Ich sehe die Rollenspieltheorie momentan noch sehr wenig interdisziplinär verknüpft. Viele Themen, die groß in der Szene diskutiert werden, sind in vielen anderen Fächern analog längst viel weiter entwickelt. Was wir meinen, wenn wir über Sandboxing vs. Railroading diskutieren, ist zu großen Teilen deckungsgleich mit den Konzepten der Philosophie zu kausalen vs. teleologischen Systemen. Genauso sind viele Erkenntnisse der Verhaltensökonomie auf SC-Erschaffungsregeln anwendbar. Aber wir erfinden das Rad lieber neu, als uns das anzuschauen. (Vielleicht möchte die RSP-Szene einfach zu innovativ sein, um irgendwas recherchieren zu müssen.)

    Und gerade in der interdisziplinären Analyse sehe ich die größten Forschungsdesiderate. Das gilt vor allem für empirische Forschung. Wir befinden uns häufig auf der Stufe der griechischen Philosophie: viel Spekulation, viel zu wenig Empirie.
    Ich sehe viele Fragestellungen zum Rollenspiel im Feld der empirischen Psychologie. Das fände ich wirklich mal spannend.
    Genauso könnte die Mathematikdidaktik bestimmt einiges dazu beitragen, wie und in welchem Maße die Zahlen auf dem Charakterblatt ähnliche oder sehr unterschiedliche Vorstellungen in den Köpfen der Spieler hervorrufen. Was denken die Leute, was „Schwimmen: 75 %“ bedeutet? Liegen diese Abschätzungen nahe beieinander oder gibt es hier große Divergenzen? Vor allem, wenn solche Divergenzen existieren und mit gewissen Eigenschaften korrelieren (z. B. ob jemand eher Spieler oder SL ist, oder ob jemand eher technisch oder eher künstlerisch denkt), könnte man hier viel Streitpotential am Spieltisch abfedern.
    Ebenso: Kann man diese Wahrnehmung durch Ankereffekt steuern?

    Als jemand, der viel Wissenschaftspopularisation betreibt, merke ich auch immer wieder, wie umfassend unsere Intuition für Physik ist. Die meisten Leute könne keine thermodynamischen Differentialgleichungen lösen, aber sie haben ein klares Gefühl dafür, dass praktisch alle Prozesse Reibungsverluste haben. Sie können keine Fallbewegungen rechnen und erstrecht nicht die komplexen Kräfte bei einem Zusammenstoß, aber ihre Intuition ist stark genug, dass selbst komplexe Fallschadenregeln uns absurd vereinfacht vorkommen. Das fände ich auch eine Frage, die erforscht werden könnte.

    Wie siehst du das? Was hältst du für die größten offenen Fragen?

    Drachenschmalz klingt total spannend, muss ich mir mal besorgen. Kennst du Monsterjagd, das neue Kinderrollenspiel? Ich konnte damit meinen Dreijährigen erfolgreich ins Rollenspiel bringen. Meine Sechsjährige mag es auch gern (die war vorher schon Rollenspielerin dank „So nicht, Schurke!“). Und wir bekehren damit jetzt einen Freund meiner Kinder nach dem anderen. Gestern erst eine Klassenkameradin meiner Tochter, die sofort eine zweite Runde verlangte.

  5. Hallo Lars!

    Danke für deinen Kommentar! Es hat mir viel Freude gemacht, darauf zu antworten.

    >Könnte man die vielleicht als Textdatei bekommen, damit man sie in ein eBuch-Format der eigenen Wahl konvertieren kann?
    Das ist eine gute Idee. Welches Format bräuchtest du? Ich würde mich darum kümmern und sie auf meiner Website zur Verfügung stellen.

    >Ich sehe die Rollenspieltheorie momentan noch sehr wenig interdisziplinär verknüpft. Viele Themen, die groß in der Szene diskutiert werden, sind in vielen anderen Fächern analog längst viel weiter entwickelt.
    Rollenspieltheorie aus den Communities oder dem Wissenschaftsbetrieb?

    < Was wir meinen, wenn wir über Sandboxing vs. Railroading diskutieren, ist zu großen Teilen deckungsgleich mit den Konzepten der Philosophie zu kausalen vs. Teleologischen Systemen. Genauso sind viele Erkenntnisse der Verhaltensökonomie auf SC-Erschaffungsregeln anwendbar.

    Tolle Analogien! Wen meinst du konkret mit „wir“? Mir ist bei deinen Ausführungen nicht klar, ob du von den internationalen Communities, den deutschsprachigen Communities, den englischsprachigen Communities oder den deutschen Forschungsgruppen oder der internationalen Forschung sprichst.

    < Aber wir erfinden das Rad lieber neu, als uns das anzuschauen. (Vielleicht möchte die RSP-Szene einfach zu innovativ sein, um irgendwas recherchieren zu müssen.)

    Das klingt nach einem Vorwurf, der erst in einem Anspruch derjenigen begründet werden müsste, die das Rad „lieber“ neu erfinden. Vielleicht sind es enthusiastische Fans, die das ins Netz werfen?

    <Und gerade in der interdisziplinären Analyse sehe ich die größten Forschungsdesiderate.
    Interdisziplinäres Arbeiten ist en vogue und das zurecht. Vieles kann darüber erzielt werden, wenn auch einiges liegen bleibt.

    <Ich sehe viele Fragestellungen zum Rollenspiel im Feld der empirischen Psychologie.
    Da bin ich natürlich neugierig, was dir einfällt.

    <Kann man diese Wahrnehmung durch Ankereffekt steuern?
    Was sind Ankereffekte?

    <Als jemand, der viel Wissenschaftspopularisation betreibt, merke ich auch immer wieder, wie umfassend unsere Intuition für Physik ist.

    Dein unprominente-Blog ist großartig! Die Portraits sind gut geschrieben und es sind viele Leute dabei, die ich noch nicht kannte.

    <Wie siehst du das? Was hältst du für die größten offenen Fragen?

    Ich bin daran interessiert, wie unsere unreflektierte Art zu denken und zu fragen unsere Fragen vordefiniert und eingrenzt. Da wie meine Arbeit gezeigt hat, die platonische Sicht auf Spiel vorherrscht und sich in den Definitionen, Forschungsfragen und Erkenntnissen niederschlägt, sehe ich aristotelische Fragen als das größte zu bearbeitbare Feld. Einfach ausgedrückt.

    <Kennst du Monsterjagd, das neue Kinderrollenspiel?
    Danke für den Tipp, das kannte ich noch gar nicht. Es ist jetzt auf meiner Liste. Ich schreibe gerade kurz etwas zu Little Wizards und dann widme ich mich diesem Spiel.
    <Gestern erst eine Klassenkameradin meiner Tochter, die sofort eine zweite Runde verlangte.
    Dann halte ich dich nicht ab und wünsche viel Spaß!
    Wenn Fragen offen sind, melde dich einfach!
    Schönen Gruß
    Rafael

    • Nabend!

      Als Kommerzopfer habe ich einen Kindle. Insofern wäre mobi perfekt. Aber Calibre kann docx, epub und html auch einfach umwandeln. Insofern spielte es keine große Rolle. (PDFs kann man theoretisch auch in mobi umwandeln, aber die Zeilenumbrüche sind die Hölle in bunt.)

      Also bei meiner Kritik an der klassischen Rollenspieltheorie kann ich mich, wie erwähnt, eben nur an die Forenszene halten. Und da merke ich schon bei der Forge einen Mangel an akademischer Vernetzung und empirischer Grundlage. Der wurde mit der Zeit kaum besser, was man Hobbyisten vermutlich auch nicht vorwerfen kann. Ich bin nicht wirklich wütend darüber, ich träume nur von mehr.

      Möglichkeiten der empirischen Psychologie in der Rollenspielforschung kann ich exemplarisch direkt am Ankereffekt erklären. Der Ankereffekt (sehr schön in Kahnemanns Thinking, Fast and Slow erklärt) beschreibt, dass wir unsere Zahlenabschätzungen durch umstehende und kurz vorher gesehene Zahlen beeinflussen lassen.
      Wenn man eine Gruppe von Leuten fragt, ob der Nil länger ist als 200 km, und eine andere, ob er länger ist als 1000 km; und sie anschließend schätzen lässt, wie lang er denn nun wirklich ist, schätzt die zweite Gruppe konsistent höhere Werte.
      Das gilt auch für Zahlen, die offensichtlich Unfug sind. (Fragt man, ob Gandhi 150 Jahre alt wurde, schätzen die Probanden danach die Lebensspanne von Gandhi länger, obwohl 150 offenkundig ein wertlos hoher Schätzwert ist und gar nicht erst berücksichtigt werden sollte.) Und auch Zahlen, die rein gar nichts mit dem Thema zu tun haben, beeinflussen das Urteil messbar. (In einem Experiment warfen professionelle Richter erst gezinkte Würfel, die nur 3 oder 9 ergeben konnte, lasen dann die Schilderung eines Ladendiebstahls und sollten dann das Strafmaß festlegen. Wer rein zufällig eine 9 erhielt, vergab im Schnitt 50 % längere Gefängnisstrafe.)
      Das ist einfach ein Fehler, den das menschliche Gehirn macht – reproduzierbar und unbewusst, jedes, meines auch. Insofern wird es auch im Rollenspiel einen Ankereffekt geben. Die empirische Frage wäre, wie groß dieser ausfällt.
      Das könnte sehr wertvoll zu wissen sein. Wenn der Effekt klein ist, spielt er keine große Rolle. Sollte es groß sein, dann könnte man das in seine Abenteuerplanung eingehen lassen. Ob ein Spieler den Wert „Schwimmen: 65 %“ als hoch oder niedrig empfindet, hinge dann merklich davon ab, ob die NSC am Flussufer ein Mädchen von 10 Jahren oder eine Elf von 500 Jahren wohnt. Wenn dem so wäre, könnte ich durch das einbauen irrelevanter Zahlen die Risikobereitschaft meiner Spieler beeinflussen. Ist der Elf 500, kämen 65 % wenig vor und man riskiert den reißenden Fluss nicht. Das gilt aber nur, wenn der Ankereffekt stark ist. Das müsste man nur eben messen. Der Plural von Anekdote ist ja nicht Daten.

      Danke für das Lob zu meinem Blog.

      • Hallo Lars,

        Als Kommerzopfer habe ich einen Kindle.
        Den habe ich auch. Ich melde mich, wenn ich die Datei habe.

        <Also bei meiner Kritik an der klassischen Rollenspieltheorie kann ich mich, wie erwähnt, eben nur an die Forenszene halten. … ich träume nur von mehr.

        Und zum Glück träumen da auch viele andere. Die Konferenzbände von Rollenspielconventions sind ein guter Baustein.

        <Möglichkeiten der empirischen Psychologie in der Rollenspielforschung kann ich exemplarisch direkt am Ankereffekt erklären. Der Ankereffekt (sehr schön in Kahnemanns Thinking, Fast and Slow erklärt) beschreibt, dass wir unsere Zahlenabschätzungen durch umstehende und kurz vorher gesehene Zahlen beeinflussen lassen.

        Ah, danke für die verständliche Erklärung!

        Ich bin gespannt, wie sich das weiter entwickelt oder ob es den Stand behält, den wir seit fünfzehn Jahren haben. Vielleicht wird die Entwicklung zur VR/zum Metaverse genug Forschungsgelder generieren, um alles zu sichten und eine Metastudie verfassen zu lassen. Bis dahin hoffe ich, dass sich Student:innen und angehende Wissenschaftler:innen mit Zeit und Grips der Sache anschließen und Rollenspiele weiter untersuchen.

  6. Hallo Rafael,
    ich will einen Artikel zum Thema Religion und Politik in der Fantasy-Literatur schreiben (auf Englisch).
    Ich bin zwar studierter Anglist, strebe aber nicht nach akademischen Weihen. Dennoch wäre es schön, wenn einige Interessierte das dann lesen könnten.
    Hast du einen Ratschlag, wo und wie ich den Artikel veröffentlichen könnte?

  7. Lieber Podcast,
    mich würde „Gehirnforschung“ zum Thema Rollspiel interessieren.
    Wie wirkt sich Rollenspiel auf unsere Denkleistung aus?
    Bleibe ich geistig jung durch Rollenspiel?
    Macht es Sinn, dass ich in 40 Jahren in ein Rollespiel-Altersheim gehe?

    Diese Fragen meine ich durchaus ernst. Entsprechende Forschungen gab es bereits zum Thema Kreuzworträtsel oder auch Tanzen im Alter und deren Auswirkung aufs Gehirn.
    LG Tobias

  8. Mich würde der entwicklungspsychologische Einfluss auf die Spieler und auch Spielleiter interessieren. Lernt man und in welchem Maße, etwas für das richtige Leben, weil man es vorher gespielt hat.

    Ich gehe eigentlich fest davon aus, daß es schon erforscht wurde, aber gelesen habe ich davon noch nichts.

    • Hallo Fnord,

      wenn man Rollenspiel weiter fasst, als die auf D&D fußenden Rollenspiele, bewegt man sich in das gut erforschte Gebiet der Rollenspiele im Kindesalter. Hier wirst du fündig. Ich plädiere wie andere auch, dass das kindliche Rollenspiel keine scharfe Trennung vom Rollenspiel im Erwachsenenalter zu haben braucht. Rollenspiele von Jugendlichen und Erwachsenen sehe ich als Fortsetzung der kindlichen Rollenspiele.

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