Folge 190 – Die Fanzine-Welle: Räkelt sich hier etwas Großes aus dem Schlaf?

Man kann sie spüren: Mehrere Fanzine-Wellen rollen durch die Rollenspielnation. Handelt es sich dabei um verspielte, bunte Nostalgie-Ballons oder bieten sie der Szene einen echten Mehrwert? Ist es ratsam, sich als Fanziner zu verwirklichen und was braucht man dazu? Wir präsentieren weiterhin ein ganz erstaunliches kollaboratives Fanzine-Projekt aus dem aventurischen Kosmos. Vorsicht: Im Studio streunt ein Elfenwolf.

Cast: Martin, Carsten, Michael Länge: 01:01:10

Inhalt:
02:12 Gibt es eine Renaissance der Fanzine?
09:52 Waren die Fanzines für die letzten dutzend Jahre wirklich verschwunden?
14:41 Wäre eine Renaissance der Fanzines denn überhaupt wünschenswert?
23:26 den Stier bei den Hörnern packen: die wundersame Reise zum eigenen Fanzine
28:15 günstige Rahmenbedingen, klare Zielformulierungen, seinen Sound finden
40:22 Projektmanagement: Planung + Werkzeug x Arbeit + Vertrieb x Connections = Erfolg  
58:07 vielversprechendes Beispielprojekt aus Aventurien: die Derenzeit

Geschenkaktion: Loote den Eskapodcast! (detaillierte Teilnahmeregeln)
Geschenke: Fate Worlds – Worlds Take Flight (Fate)
Mäzenatin: Tanja (Emporion of Games)
Beschreibe uns in den Kommentaren bis zum 29.01.2021, 24 Uhr was ein Fanzine für dich enthalten muss bzw. müsste, damit du einen Kauf erwägst.

Links:
RPG-Zines (Facebook)
RPG-Zines (deutsche Gruppe, Facebook)
The Blasphemous Tomb (Cthulhu-Fanzine, Facebook)
System Matters: Wie mache ich ein Fanzine?
Greifenklaues Tipps für Fanzines
Fanzine-Archiv: allgemeine Fanzine-Übersicht
RPG-Geek: deutsche Fanzines
exemplarisches semiprofessionelles Fanzine: Bayt al Azif
Die Derenzeit – Ausgabe 001

Download der Folge als mp3 ] [ Archiv ]

12 Gedanken zu „Folge 190 – Die Fanzine-Welle: Räkelt sich hier etwas Großes aus dem Schlaf?

  1. Ahoy zusammen,
    für mich ist ein Fanzine am interessantesten, wenn es viele Bereiche abdeckt, in denen man stöbern kann. Es muss sich also nicht nur um ein System / eine Welt drehen, sondern darf gerne mehrere beinhalten. Dadurch schaut man auch mal über seinen eigenen Tellerrand und entdeckt ggf. neue Systeme / neue Welten für sich. Natürlich ist eine ansprechende grafische Gestaltung attraktiver, als reine Textblöcke. Ein eingestreutes Comic ist mir da eine sehr willkommene Abwechslung zu den längeren Texten.

    Genauso sind wir erst kürzlich für das neue Fanzine „Der Reisesegen“ vorgegangen. Es ist das Fanzine, das aus der „Lurch und Lama“-Community entstanden ist, und vor Weihnachten 2021 in der ersten Ausgabe erschienen ist. Es enthält u.a. Artikel zu unterschiedlichen Systemen, wie Abenteuer-Skizzen und einen NPC, aber auch etwas Rollenspiel-Theorie, bzw. Tipps, die man als Spielleiter für seine Planung und seine Runde umsetzen kann. Zudem wird das Fanzine aufgelockert durch einen sehr schönen Comic und Artikel, die Bezug zu „Lurch und Lama“ haben.
    Wenn ich richtig informiert bin, ist die erste Ausgabe bereits vergriffen. Über den Discord von „Lurch und Lama“ ist es aber möglich, die Ausgabe als pdf zu bekommen.

    Vielen Dank für den interessanten Podcast.
    Liebe Grüße, ganz besonders an Michael, der mir den Tipp hierzu gegeben hat
    Nadja aka Kooky

    • Hallo Nadja! Vielen Dank für deinen Beitrag!

      vom Reisesegen habe ich schon viel gehört und nur Gutes, das muss ich mir noch einmal genauer anschauen. 🙂

      • Der Sammelbeauftragte des Eskapodcasts konnte Dank des Hinweises von Michael gerade noch ein gedrucktes Exemplar vom Reisesegen erstehen, den es aber auch als PDF gibt 🙂

  2. Schöne Folge, danke! Fanzines haben in den 1980ern und 1990ern wichtige Funktionen übernommen, in dem sie günstiges Spielmaterial, Informationen (Rezis, Cons usw.) und Vernetzungsmöglichkeiten geboten haben. Mit dem Erfolg des Internets haben sich Markt und Szene für Rollenspiele verändert, und Fanzines (und Rollenspielzeitschriften allgemein) übernehmen andere Funktionen, und da ist es tatsächlich spannend, sich über die Nischen und den individuellen Zuschnitt einzelner Zines Gedanken zu machen, wie ihr es im Podcast vormacht. Aus meiner Sicht kann sich ein Fanzine dadurch auszeichnen, dass seine Ausgaben sich ein klein wenig der Schnelllebigkeit von Information und Input im WWW widersetzen: Ein gedruckter Text wird anders gelesen als ein digitaler, und ein physisches Produkt bekommt andere Wahrnehmung (weil es auf dem Tisch, im Regal oder auch neben dem Klo eine andere Präsenz hat als ein Blogartikel oder Forenbeitrag).

  3. Interessante Folge. Der Erfolg der „Nu Fanzines“ scheint ja so gesehen der nächster logische Schritt in der Nostalgie-Industrie der Nerdszene 🙂

    Für mich wäre der erste, wichtige Punkt für die Inhalte eines Fanzines die Umsetzbarkeit und Verwendbarkeit der Inhalte ins Spiel. Toll finde ich in Zines aller Art z.B. immer Szenarien; die kann ich mir schnappen und für meine Gruppe leiten, in meine Kampagnen einbinden usw. Auch sowas wie bestimmte Beschreibungen, z.B. eines Orts, eines Artefaktes, eines Phänomens in der Spielwelt oder ähnliches finde ich super, weil sie Inspirationen und Szenarioideen geben. Manche Magazine stellen ja sogar komplette, kleine One-Shot-Systeme vor.
    Wichtig ist für mich aber auch, wieviel Material für das eigentliche Spiel (oder anderes Thema) schon existiert und wie viele Fanzines es aufgrund dessen Pouplarität schon gibt. Gerade DSA-Fanzines wären für mich also wenig interessant, weil es einfach solche Mengen an original Material, Abenteuern usw. gibt, dass das für alle 9 Katzenleben genügt. Wenn dann auch noch dutzende Zines auf dem Markt wären, wäre ich da einfach zu übersättigt.
    Mich würde ein Fanzine deshalb deutlich mehr interessieren, wenn es durch das behandelte Spiel oder Thema eine Nische trifft, die mich interessiert. Ein Fanzine rund um z.B. die Free League Spiele oder Erzählspiele oder irgendein Thema, von dem ich jetzt noch gar nicht weiß, dass ich es toll finde, fände ich interessant und würde einen Kauf erwägen:)

  4. Ich mag meine Fanzines allgemein und meta. Will heißen: Am liebsten sind mir solche, die über spezifischen Systemen stehen, sondern viele Systeme ansprechen. Im Idealfall befasst sich ein Teil der Artikel auch auf der Metaebene mit Rollenspiel oder typischen Rollenspieltropen. (Bspw. Artikel zu Würfelspielen in Tavernen, Gottheiten, oder Rollenspieltheorie.)
    Insofern interessiert mich das aktuell weltweit erfolgreichste Fanzine, Arcadia für 5e, so überhaupt nicht.

    Abenteuer in Fanzines sind meiner Erfahrung nach sehr wechselhafter Qualität. Einige der besten Kaufabenteuer, die ich kenne, stammen aus Fanzines. Die allermeisten sind aber bestenfalls Mittelklasse.

    Ich kann bei Fanzines nur zu A5 raten, weil ich finde, die allermeisten Rollenspielprodukte sollten B5 oder kleiner sein. Dieser unhandliche A4-Quatsch nervt mich ein wenig.

    Die größte Herausforderung bei Fanzines sind meiner Erfahrung nach unzuverlässige Mitarbeiter. Diejenigen, die viel leisten, sind toll. Die, die wenig leisten, sind auch wertvoll. Die, die viel versprechen, aber nicht halten, sind die Pest.

    Sie gehören mir zwar nicht, aber für private Archivzwecke habe ich kein Problem damit, sie weiterzugeben. Insofern kann ich dem ambitionierten Archivar die Anduin-Ausgaben 59 bis 107 anbieten.

  5. Hallo! Hier schreibt euch Christian vom Archiv der Jugendkulturen in Berlin.
    Siehe auch: https://jugendkulturen.de
    Ich bin über eine RPG-Gruppe auf Facebook auf diese Podcast-Folge über Fanzines gestoßen und finde sie richtig super. Wir sammeln im Archiv der Jugendkulturen Zines aus den unterschiedlichsten Szenen und Subkulturen. Inzwischen ist unsere Sammlung auf etwa 30.000 Hefte angewachsen, die man sich physisch vor Ort oder an unserem digitalen Leseplatz ansehen kann. Darunter befinden sich auch eine ganhze Menge SF/Fantasy-Fanzines und darunter wieder einige RPG-Fanzines. Wenn ihr Interesse an unserer Arbeit habt, dann meldet euch doch mal bei mir. Würde mich sehr freuen.
    LG Christian

  6. Hello again,

    wieder mal eine anregende, fröhliche Folge eures Podcasts! Es macht gute Laune euch zuzuhören, und informativ war es auch wieder! Außerdem freut mich natürlich, dass unser DERENZEIT-Projekt und die erste Ausgabe Erwähnung und euer placet fanden 🙂

    Nur eine kurze Anmerkung dazu, um Missverständnisse zu vermeiden: Natürlich war einer der Impulse, das Ding zu starten, selbst etwas Produktiv-Positives zu tun anstatt nur am DSA-Metaplot rumzunörgeln. Dennoch sehen wir die DERENZEIT nicht als Konkurrenz, sondern als komplementäre Ergänzung zum Boten, zumal wir ja sogar auch zwei bei Ulisses tätige Autoren in der Redaktion haben. Insoweit passt der Vergleich zum Thorwal Standard hervorragend!

    Mit freundlichen Grüßen und nochmals herzlichen Dank vom DERENZEIT-Team,
    Christian alias Ridetianer

  7. Was ein Fanzine für dich enthalten muss bzw. müsste, damit du einen Kauf erwägst?

    Die Fanzines, die ich hier noch rumliegen habe und nicht schon nach zwanzig Jahren entsorgte , enthalten Abenteuer, Inspiration und Leitungstipps. Allgemein nutzbare Handouts (Bilder, Karte, Gedichte) nehme ich auch gerne

    Das sind zeitlose Artikel , die mich zum Kauf anregen.

    Conberichte (LARP oder PnP), Filmrezensionen oder Produktvorstellungen interessieren mich nicht sonderlich, ….. und dass kann das Internet besser und wird nicht durch den Charme eines Fanzines aufgewogen.

    Greifenklaue fehlt!

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