Folge 154 – Der Luxusausgaben-Sammler (Interview)

Wer jetzt einen Blick auf sein Rollenspielregal wirft, der muss sich für seine ärmlichen Besitztümer bald schämen: Im heutigen Interview zeigt uns ein Sammler von Luxusausgaben nicht nur, wo der Hammer hängt, sondern verrät uns auch die Kniffe und Tricks in den Kreisen der SEHR ernsthaften Sammler.

Cast: Martin, Tobias Länge: 01:03:50

Inhalt:
00:21 Rollenspiel und Schampus: Bist du unermesslich reich?
08:32 Liebe zum Hobby, Gier, Geldwäsche: Gründe fürs Sammeln
18:43 ausgewählte Einzelstücke: die Juwelen unter den Perlen
27:32 vom Aufwand eine auserlesene Sammlung zusammenzustellen
38:59 Panzerschränke, Laserschranken, Fallgruben: Lager- und Sicherung
47:52 Gibt es ein „zu viel“? Gibt es ein „zu teuer“?
54:20 Spekulation mit Rollenspielprodukten: bling, bling, bling?
01:00:46 „Fünfstellig“ kann alles heißen. Was ist die Sammlung wert?

Geschenkaktion: Loote den Eskapodcast! (detaillierte Teilnahmeregeln)
Geschenke: Die verbotenen Lande – Spielleiterschirm (Uhrwerk Verlag)
Mäzenatin: Tanja (Emporion of Games)
Beschreibe uns in den Kommentaren bis zum 12.09.2020, 24 Uhr, wie du persönlich zu Luxusausgaben stehst. Beschreibe außerdem deine Rollenspielsammlung oder stelle Tobias eine Frage. 🙂

Links:

Der Drachenhort der Luxusausgaben
Schwarze Ausgaben !!!!
Liber Cantiones ultra oberschmock premium sonderplus (Neid!!!)
Symbaroum Luxusklasse
Edelausgaben Sonderverpackung eins und zwei

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22 Gedanken zu „Folge 154 – Der Luxusausgaben-Sammler (Interview)

  1. Wie stehe ich zur Luxusausgabe?
    Rollenspielbücher sind für mich Werkzeuge, weswegen ich nur die normalen Ausgaben habe. Mein Geiz spricht außerdem auch gegen Luxusausgaben.😄

  2. Ha, diese schwarze Symbaroum-Ausgabe hab ich auch. Und nur genommen, weil mir das Original-Titelbild nicht gefallen hat 🙂

  3. Ich habe paar wenige Luxus/Limited Bücher.
    Paar Bücher, weil ich da recht billig rankam: Dark Ages Vampire, Star Trek Adventures.
    Paar, weil es diese nur in dieser Ausgabe gab: Enzyklopedia Vampirica, Shadowrun 5 Hamburg, Schattenhandbücher für SR 4 und 5. Traumlande
    und eins habe ich mir genau deswegen geholt, nämlich der Cthulhu Berge des Wahnsinns Foliant, einfach weil es ein Foliant ist.

    Aber durch die Verknappung einiger erfolgreicher Linien gibt es ja wirklich viele Limiteds, die keine Luxus Bücher sind. DSA 4, Warhammer 2nd, Cthulhu umd wohl die bekanntesten Reihen mal anzugeben.

    Ich spiele, lese und arbeite mit den Büchern, daher kommen für mich eben wenige Limiteds ins Regal, auch weil sie meistens bis auf die Gestaltung des Covers und die Lesezeichen keinen Mehrwert haben.

  4. Luxus/Limited Editions:
    Tjo, früher bei PC-Spielen war ich dabei. Gerne auch das ganz große Paket.

    Beim RPG geht das mittlerweile ja noch einen ganzen Schritt weiter. Ich habe kein Problem damit (und nehme dies auch), wenn z. B. eine Limited Box (statt schnödem Hardcover) angeboten wird. Oder ein Limited Alternative Cover (was bedeutet, ich kaufe das Buch 2x). Aber wenn ich z. B. auf dem einem Foto die Kiste sehe, die, wenn ich nicht ganz falsch lige, „Berge des Wahnsinns“ enthalten dürfte…da bin ich dann raus und gebe mich mit der dicken Goldschnitt-Schwarte zufrieden. Auch das kommende Remake von „Curse of Strahd“ in „Sarg-Optik“ wird hier wohl nicht landen, weil es auch platzmäßig nirgends vernünftig gewürdigt werden könnte.

    Aber:
    Grundsätzlich spricht ja nun gar nichts dagegen. Der Markt ist da, die Leute kaufen es…also immer raus damit und ab und an nehme ich dann auch mal was mit..Wertsteigerung inklusive, wobei es da nicht nur die Luxusausgaben sein müssen, eine kleine Auflage reicht schon.

  5. Für mich als Wiedereinsteiger nach vielen Jahren Winterschlaf ein spannender Teil des Hobbys, von dem ich noch gar nichts geahnt habe. Danke für das interessante Gespräch!

    An mehreren Stellen wurde das Theme „Weitergabe des Staffelstabs“, sprich: Begeisterung von Kindern für unser schönes (und verbreitungswürdiges) Hobby angesprochen. Das wäre vielleicht mal etwas für eine eigene Folge?

    Außerdem gibt es hier eine Überschneidung: Nach meinem Dafürhalten gab es in den Achtzigern kindgerechte Möglichkeiten einzusteigen, seien es die Fighting Fantasy Books von Thienemann (mein Erstkontakt mit „Quasi“-Rollenspiel) oder das regelleichte DSA erste Edition oder die didaktisch super gemachte, schrittweise Einführung in der roten D&D Box. Wegen des vorgenannten Winterschlafs bin ich jetzt nicht so auf der Wissenshöhe, habe aber den Eindruck, dass es gegenwärtig, wenig gibt, was sich an 10 bis 12/14-jährige richtet und gleichzeitig nicht zu kindlich/plüschig daherkommt (wie Aventyr oder So nicht, Schurke). Ein einzelne Starter-Box nutzt auch nur bedingt, wenn der restliche Content danach dann gleich etliche Komplexitätsgrade höher ist und deswegen nicht mehr kindgerecht. An die alten Schinken aus den Achtzigern wieder (in deutscher Sprache) heranzukommen, ist aber ein hartes Stück Arbeit, das durchaus einen Profi-Sammler beschäftigen könnte. Wir alle, und auch die Verlage, sollten aber ein Interesse haben, den Funken der Begeisterung beim Nachwuchs anzupusten. Vielleicht gibt es zB Lehrer im Land der Eskapodcast Empfangsgeräte, die in der Ganztagsbetreuung eine D&D-AG etablieren könnten, wie es offenbar in US-Schulen manchmal gemacht wird. Spricht Ben Riggs vom Plotpoints Podcast manchmal davon.

    Vielleicht hat jemand schon Erfahrung mit Rollenspiel und Kindern?

      • Danke für den Thread-Hinweis. Jetzt habe ich eine gute Vorstellung von Aventyr und SnS.

        Ich selbst habe zum Einsamer Wolf Mehrspieler-Buch von Mantikore (ursprüngl. Mongoose) gegriffen und bin damit, nach etwas Hausregelei, recht zufrieden. Wäre schön gewesen, wenn es das neuere Lone Wolf Adventure Game von Cubicle7 auch ins Deutsche geschafft hätte, das sieht mir nach einem sehr gelungenen Ansatz aus, Kinder in´s Spiel zu bringen.

        Generell ist meine Erfahrung mit 9 oder zehnjährigen Kindern, dass zwei Kinder als Spieler schon ausreichen, um mich als SL gehörig auf Trab zu halten. Mehr wäre Flohzirkus.

        Bin auch mal gespannt, ab wann wohl ein Kind SL sein kann. Ich selbst habe als SL mit 12 gestartet (rote Box). Das war aber, soweit ich mich erinnere, in den ersten ein, zwei Jahren ein fast lupenreines Monstergekloppe….

  6. Ich sammle gerne Deluxe-Ausgaben. Dabei kommt es mir nicht auf eine Nummerierung an, Sonden auf ein Look and Feel. Bei HeXXen 1733 z.B. gefällt mir die Deluxe-Variante weniger, als die normale mir dem marmorierten Kunstleder.
    Ich habe auch 3 besondere Bücher im Schrank. 1 Autorenausgabe von Zoo Botanica (DSA 4.1) mit dem alten Cover und Unterschriften der Autoren, 1 Splittermond Grundregelwerk mit Unterschriften der Autoren und 1 Liber Cantiones (schwarzes Leder mit roter Prägung) und Unterschrift, wenn ich nicht irre von Rohal und Borbarad.

  7. Frage an Tobias:
    Gibt eine andere Sammlung (vielleicht aus einem ganz anderen Bereich), die Dich beeindruckt hast oder Dich beeinflusst hat?

    Zu Luxusausgaben:
    Ich habe keine einzige, glaube ich. ^^‘
    Ich bin wohl kein Sammler. Irgendwo ist noch die Briefmarkensammlung meines Opas, die ich als Erinnerungsstück behalte, obwohl man sie eigentlich abstoßen sollte, bevor die Preise endgültig verfallen. 😛

    • Hallo Faras, tatsächlich gab es in meiner näheren Umgebung keine andere Sammlung, die mich hätte beeinflusst haben können. Im Kreis der näheren Verwandten gab es keine Sammler und auch ansonsten wüsste ich keinen ausschlaggebenden Moment, der mich in diese Richtung bugsiert haben könnte. Ich denke es war das Vampire Revised Regelwerk in der limitierten Version, das die Limited Edition Sammelverrücktheit ausgelöst hat. Das hat bei mir einfach alle Knöpfe auf einmal gedrückt. Von dem Moment an war es endgültig um mich geschehen. 🙂

  8. Meine Rollenspielsammlung umfasst aktuell 578 Produkte. Das ist irgendwie überraschend, weil ich eigentlich kein großer Sammler bin. Ich kaufe die Sachen nicht, um sie zu besitzen, sondern, um sie zu lesen.
    Insofern richtet sich der Inhalt der Kollektion dann nach meinen Spielvorlieben und dabei vor allem in die Vielfalt. Es gibt ein paar Systeme (Fate, deutsches Cthulhu), die ich so toll finde, dass ich dazu sehr viel habe. Aber sonst habe ich zu vielen Systemen jeweils ein Bisschen, weil ich die Sachen als Inspiration lese, um mein Spiel zu bereichern. Ich nehme mir aus vielen Werken Teile, die ich dann übertrage.
    Aus demselben Grund finde ich es immer etwas verwunderlich, wenn mich jemand fragt, ob ich die ganzen Systeme auch jemals spiele. Sie sind halt Zutaten. Ich stelle mich ja auch nicht in deren Küche und frage: „Trinkst du den Essig da auch manchmal pur?“

    Da es mir um den Inhalt geht, habe ich so gut wie keine Luxusausgaben, es sei denn, es gab nur diese Version (Cthulhu Traumlande, Gaslicht und Ägypten).
    Ich dachte mal eine Weile darüber nach, in die limitierten Editionen zu gehen, obwohl die mich nicht interessieren. Der Hintergrund war, dass ich finde, Rollenspielprodukte seien viel zu günstig. Ich überlegte daher, ob ich auf diese Weise den Verlagen freiwillig mehr zahlen könnte.
    Was mich dann doch davon abhielt, war die Tatsache, dass die limitierten Editionen ja meistens nur von der ersten Auflage erscheinen, man also ab der zweiten Auflage mit dem regulären Band das bessere Buch hat.

    Total subtile Frage an Tobias: Dachtest du mal über bezahlte Führungen durch deine Sammlung nach? Ich wäre dabei.

    • Hallo Lichtbringer, bezahlte Führungen stehen für mich grundsätzlich nicht zur Diskussion, aber ich lade immer mal wieder auch neue Leute zu mir ein, allerdings nur dann, wenn man sich online schon ein wenig „beschnüffelt“ hat und man irgendwie einen „Draht“ zueinander hat. Das ist ja schon ein wenig so, als würde ich einen „Fremden“ in mein Allerheiligstes lassen. Da muss die Chemie stimmen. 🙂
      Aber schreib mich im Tanelorn ruhig gern mal an, wenn Du Interesse an der Sammlung hast und Lust hast zu quatschen.

        • Hallo Lichtbringer,
          in der Vergangenheit habe ich mich ganz selten mal in Richtung Sammelkartenspiele verirrt, aber meistens nur dann, wenn die Spiele quasi Spin-off eines RPGs waren, wie zum Beispiel beim KULT CCG oder Arcadia – The Wyld Hunt.
          Aber das habe ich für mich selber vor einiger Zeit konsequent beendet.

          Würfel habe ich selber eine ganze Menge, aber das würde ich noch nicht als „echte“ Sammlung sehen.
          Ich habe vielleicht 1200 bis 1500 Würfel (ganz häufig sind das exklusive Würfel für irgendein RPG System im entsprechenden Branding)

          Tatsächlich bin ich aber großer Clive Barker Fan. Hier hatte ich den Anspruch alle Romane im engl. Original und als Hardcover zu besitzen, aber das ist recht überschaubar.

          Oh, wenn ich jetzt so darüber nachdenke, hatte ich auch mal ein recht stattliche Munchkin Sammlung, aber die habe ich in den letzten Jahren deutlich zurückgefahren.

          Mein Sammelfokus wird aber definitiv bei den Rollenspielbüchern bleiben. 🙂

  9. Hallo Tobias
    Ich als Nichtsammler habe eine konkrete Frage: „Unaussprechliche Kulte“ ist ganz frisch auf dem Markt und wird alternativ mit schwarzem Cover angeboten. Ist das eine Masche um den Sammlertrieb anzustacheln oder bekommt man für zusätzliche 10 Euro einen Mehrwert?
    Ich muss gestehen, ich mag bunte und hübsche Cover und bespiele auch gerne meine gekauften Abenteuer.

    Gruß, ebenfalls Tobias

    • Ich mag das Black Book, aber ist tatsächlich eher was für Sammler.
      Und 10 Euro on top finde ich noch sehr überschaubar.
      Für mich persönlich haben diese Ausgaben IMMER einen Mehrwert, weil sie mich glücklich machen.

      Aber das ist ja grds. sowieso reine Geschmackssache, ob man sich eine limitierte Edition kaufen mag oder nicht.

  10. Okay: Wenn wir also von 500 als Grenze für „limitierte“ Ausgaben reden: Was ist dann mit der deutschen, limitierten Ausgabe von Shadowrun 4 von Pegasus? (Ich meine zumindest, dass dieser blaue Band mit dem Drachen „S“ von Pegasus wahr.)
    Die war ja damals auf 1.000 Exemplare gedruckt worden. (Ob das ganze auch durchnummeriert war weiß ich jetzt nicht.)

    Hob oder Flopp in dem betreffenden Fall von Tobias?

    • 500 ist definitiv nur eine grobe Richtgröße.

      Es gibt Deluxe Bücher, die ich auch kaufen würde, wenn die auf 2000 Exemplare limitiert sind, einfach weil sie gut aussehen und/oder mich wirklich interessieren.

      Also alles nicht in Stein gemeißelt und im Prinzip jedes Mal eine Einzelfallentscheidung.

  11. Okay. Das mit den „manche besondere Ausgaben“, die in den Comichüllen gelandet sind finde ich dann schon verwunderlich. Persönlich habe ich hier ja keine einzige Luxusausgabe… halt ich lüge gerade beinahe: Hier steht ja auch die Faksimile-Ausgabe von „Kult“ im Regal.
    Aber jedenfalls habe ich immerhin so ziemlich jedes Buch, dass gerade nicht aktiv genutzt wird (und auch tatsächlich in die Hüllen passt) in die Sachen gestopft.
    Ausnamen wie das Coffetablebuch von Nobilis, das in seiner Quadrat-Form nunmal jeden Rahmen sprengt muss ich anderweitig unterbringen.

  12. Ich habe eine wie einen Schatz gehütete Ausgabe der G7, Unterschrieben von allen Autoren.

    Ich habe auch eine der wenigen Ägypten-Ausgaben zu Cthulhu, aber sonst sammle ich nicht so sehr die Luxussachen.
    Ich schau erst in die PDFs rein und kaufe dann die Printausgabe, wenn es gut ist

  13. Luxusausgaben oder limitierte Rollenspielbücher kaufe ich fast nie. Ich möchte die Bücher lesen und auch beim Spielen nutzen und dafür sind natürlich normale Ausgaben besser geeignet.
    Tatsächlich habe ich 2019 sogar eine ganze Reihe Cthulhu-Bücher verkauft, die sich angesammelt hatten und mich von einige besondere Ausgaben getrennt – Carsten kann´s bestätigen 😉
    Trotzdem habe ich ein paar Schätzchen im Regal, was für mich aber eher die Werke aus frühen Rollenspiel-Jahrgängen sind. Manches davon ist einfach wegen des Alters und der Tatsache, dass es lange vergessen ist sammelnswert auch ohne Limitierung oder Luxuseinband.
    Mein letzter besonderer Kauf war die Grimtooth´s Ultimate Traps Collection von Goodman Games vor ein paar Jahren, aber auch da waren weder Luxus noch Stückzahl ausschlaggebend.

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