Folge 89 – Waldwildnis und Wanderlust

In der heutigen Folge wandern wir im Schatten von Baumriesen und hören der Borke beim Knacken zu: Wir wagen uns so tief in den Wald, dass der WLAN-Balken auf dem Handy schon total gefährlich weit unten ist, und untersuchen, was die Waldwildnis alles Reizvolles für das Rollenspiel bereit hält.

Cast: Martin,Tanja, Carsten, Dominik Länge: 44:35

Inhalt:
00:43 bei Nieselregen zur Tanke latschen und zurück: Naturburschen unter sich
06:45 Wildwasserfahrten und Skandinavientouren: mitten im Wald den W20 verlieren
16:09 die Natur zum Feind haben: Was macht den Reiz von Wildnisabenteuern aus?
20:56 zwölf Wochen im Urwald: Barbiespiel, Gruppendynamiken und Figurenentwicklung
27:42 der endloser Kampf gegen die Wildnis: Monotonie vs. Inspiration und Überraschung
30:18 Exploration, Survival, Backwood Horror: der tiefe Wald im Spiegel der Genres
37:23 die endlosen Wälder in der Spielpraxis: Regenrauschen und Blattgewisper
41:49 Albenwälder vs. Schauerwälder vs. Märchenwälder: wissen, wer wo im Wald wohnt

Geschenkaktion: Loote den Eskapodcast! (detaillierte Teilnahmeregeln)
Geschenke: Symbaroum – Grundregelwerk (deutsche Ausgabe)
Mäzenaten: Tanja (Emporion of Games)
Beantworte in den Kommentaren bis zum 18.03.2018, 24 Uhr, die folgenden Fragen: „Spielst du gerne im tiefen Wald? Hast du erzählenswerte Spielerfahrungen in der Waldwildnis?“

Links:
Geh nicht in den Winterwald (System Matters Verlag)
Rüdiger Nehberg
Beim Sterben ist jeder der Erste
Tucker & Dale vs. Evil
Caryad (Illustratorin)

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31 Gedanken zu „Folge 89 – Waldwildnis und Wanderlust

  1. Ich mag den Wald im Spiel, wenn er mehr als ein Natur ist. Ich kann da über mich selbst lachen, aber eigentlich bin ich da ein typischer Deutscher, der verklärte Augen bekommt, wenn der Wald etwas Mystisches, Unbegreifliches ist, in dem man sich verlieren kann. Eines der schönsten Umsetzungen für diese Idee findet sich in meinen Augen im Ars Magica Quellenbuch „Guardians of the Forest“, dem Quellenbuch für das Rheintribunal, also mehr oder weniger das deutschsprachige Gebiet. Wir hatten ein sehr stimmungsvolles Abenteuer im Schwarzwald, in dem die Charaktere Schwierigkeiten hatten, einen Magierbund zu finden, weil der dortige genius loci etwas dagegen hatte. Der Geist des Schwarzwaldes war sehr unheimlich, meine Spieler hatten keine Ahnung, wie man mit ihm umgehen soll, dafür aber einen Mordsrespekt vor der Natur und sie sprechen heute noch, nach etlichen Jahren, von „König Fichte“.

    • Das klingt sehr gut. Musste echt schmunzeln, als ich die Ehrfuchtserbietung vor „König Fichte“ gelesen habe 🙂 Toll, wenn einem als SL etwas gelingt, was noch so lange nachhallt!

  2. – Spielst du gerne im tiefen Wald?
    Ja, da kommen die Charaktere endlich mal wieder an die frische Luft nach der ganzen modrigen Dungeonumgebung. 😉
    Ich finde es immer eine schöne Abwechslung, wenn man nach einem düsteren tiefen Dungeon mal wieder an die Oberfläche kommen und erstmal in einem schöne grünen Wald mit fröhlichem Vogelgezwitscher steht und das Sonnenlicht schön durch die Blätter strahlt.
    Idealerweise kann man hier auch bei bedarf schnell die Stimmung wechseln.
    Plötzlich strahlt kein Sonnen-/Mondlicht mehr duch die Blätter. Der große Steinfindling welchen man gerade passiert sieht exakt so aus wie der Steinfindling den man vor einer Stunde schon mal gesehen hat. Waldgeräusche nehen jetzt auch eher unheimliche Laute an. Aus dem Augenwinkel sieht es so aus, als ob die Bäume grimmige Gesichter hätten. Wolfsgehäul. Die bäume biegen sich bedrohlich knarzend im Wind.

    – Hast du erzählenswerte Spielerfahrungen in der Waldwildnis?
    Ja, wir (Trollin – Schwertmeisterin, Troll – Waffenschmied, Zwerg – Elementarist) waren in Barsaive im Servosdschungel unterwegs um an einem für das Urvolk derT´skrang heiligen Ort magisches Holz zu sammeln. Wir achteten wirklich worauf wir treten um keine Aufmerksamkeit auf uns zu lenken. Wir hatten unsere Wahrnehmungsproben soweit geschafft, dass wir ahnten, dass wir beobachtet wurden aber nicht den Finger darauf legen konnten. Dies hielt natürlich die Anspannung oben und wir spielten jede Rast aus mit Wachen stellen und Müdigkeitsproben. Bis wir schließlich von einem Panther angegriffen wurden. Im Anschluss wurden wir geschwächt von einem Rudel Affen angegriffen, welche uns die ganze Zeit über beobachtet hatten und auf einen günstigen Zeitpunkt gewartet hatten. Glücklicherweise kam uns eine Ur-S´krang-Volk-Jägertruppe zur Hilfe und zeigte uns den Weg in Ihr Dorf.

    Gruß,
    DanF!

  3. – Spielst du gerne im tiefen Wald?
    Nein, also auch wenn ihr es in der Folge anders darstellt, finde ich denn Wald als Ort nicht so reizvoll, wie andere Wildnisorte, wie das Gebirge, den Sumpf oder die Wüste. Vielleicht ist es dort per Definition nochmal gefährlicher als im Wald…..

    – Hast du erzählenswerte Spielerfahrungen in der Waldwildnis?
    Als LARPER ist eigentlich jeder Gang durch den Wald ein Erlebnis, weil man ja nie weiß, ob und wieviele Gegner aus dem Wald brechen und wie gut die dann sind.

    Eine schöne Spielerfahrung im Wald war eine Flucht vor einem Dunklen Jungen durch die Wälder von Neuengland in ein einsames Dorf, dass Sicherheit bieten sollte. Die Bewohner beteten dieses Wesen an und dann musste man vor diesen Kultisten fliehen, wieder in den Wald. Nicht alle Charaktere haben es geschafft und während man im Fantasy doch eher zurückläuft, um die Kumpels zu retten, war das hier auch Angst nicht der Fall.

  4. Eine sehr interessante Folge mit tollen Inspirationen für den eigenen Spielabend.

    Ich finde es manchmal sehr spannend Abenteuer im tiefen Wald zu spielen.
    Es ist oft dieses paradoxe Zwischengefühl von kompletter Orientierungslosigkeit im freien Wald und paranoider Klaustrophobie, da sich alles hinter jedem Baum verstecken könnte. Dazu kommt noch der rohe Überlebensaspekt, der manch‘ städtischen Charakter schon in Schwierigkeiten gebracht hat.

    Meine bisher schönste Erfahrung war ein One Shot in einem Homebrew Setting.
    Der Wald lag in einem tiefen Krater und diente als Gefängnis. Meine Gruppe und einige andere Gefangene wurden hinabgelassen ohne jegliche Ausrüstung. Ab da hieß es gegen den Wald und die anderen Gefangenen ums überleben zu kämpfen. Mit Fallenstellen, improvisierten Waffen und was einem nicht alles einfiel wurde gejagt und gekämpft. Nur um dann am Ende zu begreifen, dass es keinen Ausweg aus dem Wald gibt. Obwohl das Ende fragwürdig war hat mich der Weg bis dahin fantastisch unterhalten.

    Freue mich schon auf die nächsten inspirierenden Folgen 🙂

  5. Interessante Folge. Ich fand vor allem den Einstieg über das Naturkonzept sehr passend. Die Vorstellung der meisten Leute davon, was Natur sein soll, ist so widersinnig, dass ich davon Kopfschmerzen kriege.
    Ich möchte gerne Tollkirschensaft auf dem Markt bringen. Biologisch, natürlich, rein pflanzlich. Wer dran verstirbt, hat’s verdient. 😉
    Ich frage mich auch immer, was für Milch in Milchprodukten sein soll, die als „natürlich“ vermarktet werden. Kuhmilch kann es ja nicht sein. Es gibt keine natürliche Kuhmilch mehr, der Auerochse ist seit 400 Jahren ausgestorben.

    Wildnisabenteuer finde ich schon eine schöne Abwechslung gelegentlich. Die Wildnis hat halt die Eigenschaft, dass man mit ihr nicht verhandeln kann. Und die mysteriösen Dingen, die man im Fantasywald finden kann…
    Am Ende bin ich aber doch ein Freund von NSCs. Das heißt, auch meine Überraschungen im Wald sind oft seltsame Personen – zum Beispiel ein sprachfähiges Frettchen.

    Was ich gerne mal als Wildnisabenteuer hätte, wäre ein Szenario in Richtung „Herr der Fliegen“.
    Wenn der Leviathan wegfällt, sollte schon das Gefangenendilemma für jede Menge Eskalation sorgen. Aber meine Spieler sind so weichgespült, dass sie trotzdem immer brav zusammenarbeiten. 🙁

    Wer Natur im Sinne der Abwesenheit von Menschen erleben will: Ich erfuhrt letztens, dass man Tschernobyl besuchen kann. Jetzt habe ich einen neuen Reisewunsch.

    Wer sich am Rechner völlig verloren fühlen will, dem empfehle ich übrigens GeoGuessr.

      • Das Frettchen hatte ursprünglich die Funktion einer Notlösung. Ein SC hatte selbst ein Frettchen, dass irgendwann im Wald ausbüchste. Das geschah direkt am Ende einer Sitzung. Die urspüngliche Idee war, dass eine Spielerin, die zuvor pausiert hatte, wiederkommen wollte. Das Frettchen sollte den Geruch ihres SCs erkannt haben.

        Leider blieb die Spielerin dann dennoch weg, so dass ich mir überlegen musste, was es im Wald geben könnte, was ein Frettchen interessant fände.
        Und weil ich eben vor allem mit interessanten Figuren arbeite, wurde es eben ein anderes Frettchen, das durch einen magischen Unfall sprachbegabt wurde. (Sein Besitzer war ein Magier gewesen, der durch ein Ritual mit einem intelligenten Baum sprechen wollte. Das ging völlig schief, so dass der Magier verstarb, aber seine „Intelligenz“ in dem Frettchen landete.)
        Es wurde erst dann zum Abenteueraufhänger, weil die Gruppe das Frettchen absolut liebte. Es war vorlaut, frech und ständig empört, dass ihm die Menschen keinen Respekt zollten. (Beispielsweise hatte es noch keinen Namen und weil es schneeweiß war, wollte eine Spielerin es „Flocke“ nennen. Das Frettchen verkündete empört, es hieße von nun an „Lawine“.)
        Deshalb passte ich mein Abenteuer an und die Handlung schilderte dann, wie die SCs Lawine verwendeten, um die dämonischen Wölfe zu infiltrieren, die sie verfolgten. Kam gut an.

  6. Ich spiele persönlich ganz gern in der Wildnis, um einen Gegenpol zu komplexen Abenteuern mit Intrigen oder Hintergrundwissen zu haben.

    Es ist dabei für mich die größte Herausforderung, dass Spieler den Wald und seine Gefahren ernst nehmen und stimmungsvoll erleben.

    Wie von euch beschrieben bekommt man das Bild vom ordentlich bewirtschafteten Nutzwald manchmal schwer aus den Köpfen. Wo eine Erschwernis auf Gesteinskunde, Attacke oder Bootr fahren mangels Kenntnis sofort akzeptiert wird, bietet das Reisen im Wald schnell Diskussionsstoff.

    Ein sehr schönes Waldabenteuer ist „Der Herrbann des Waldes“ aus Gänsekiel & Tastenschlag 2005. Eine gute Mischung aus Staunen, Waldherausforderung und Pläneschmieden für die Spieler. Man muss sich aber mit etwas eingeschränkten Handlungsmöglichkeiten arrangieren.
    Die Illustrationen sind zudem außerordentlich gelungen.

    Macht weiter so,
    Robert

  7. In den zwanzig Jahren in denen ich nun schon Rollenspiele spiele kann ich mich an nichts erinnerungswürdiges aus einem Wildnisabenteuer erinnern. Zumindest nichts was im direkten Zusammenhang mit der Wildnis steht.
    Außer die eine Szene in der unsere Stadtkinder plötzlich in einem Wald waren und ganz verwundert waren warum die Hunde im Wald so groß sind und Hörner haben (es war natürlich ein Hirsch).
    Darum würde ich sagen „Nein“

  8. – Spielst du gerne im tiefen Wald?

    Ein ganz klares Jein 🙂
    Es kommt ganz darauf an wie der Aufenthalt im Wald genutzt wird. Wenig prickelnd finde ich eine reine Orientierungs-Odyssee zur Durchreise bei der ich immer wieder an Orte geführt werde die zwar für die Kulisse schön sind (ala der malerische Wasserfall) aber ansonsten keinen spielrischen Inhalt haben. Als Spielleiter finde ich es auch definitiv schwieriger die Gruppe bei Laune und in Spannung zu halten als es z.B. in der Stadt der Fall wäre. Es macht ja auch keinen Sinn einen düsteren wilden Wald mit einer Vielzahl an verlassenen Hütten, Bärenhöhlen und Ruinen verfallener Türme zu spicken, denn dann wäre der Wald ja auch nicht mehr wirklich wild, bzw. unerforscht. Das reine „bereisen“ finde ich als etwas schwierig mit Leben zu füllen ohne dass es für die Gruppe langweilig wird und im schlimmsten Fall als Zeitverschwendung bemessen wird.

    Anders ist es wenn die Gruppe ein konkretes Ziel im Wald hat. Die detaillierte Beschreibung eines Waldes, untermalt mit entsprechender Soundkulisse und anderen Materialien (ich will in einem nächsten Waldabenteuer mal eine kleine Schale mit Rindenmulch neben den Tisch stellen) kann eine sehr stimmungsvolle Atmosphäre aufbauen und auch die Begebenheiten wie z.B. eine Hütte, welche die Gruppe gesucht hat, ausführlich zu beschreiben können zielgerichtet eingesetzt werden um ein schönes Bild des Waldes zu zeichnen (Ranken wachsen durch die Bretterwände, Moos, das große Teile des Daches überzieht, etc.). Selbstverständlich bietet die Flora und Fauna hier sehr viel Potential.

    Klingt ja erst mal etwas wiedersprüchlich, wenn ich meine beiden Absätze so lese, aber ich denke es kommt eben ganz darauf an warum die Gruppe in den Wald zieht und wie viel Zeit man mit der Beschreibung des Waldes verbringen möchte/kann. Einen reinen Kulissenwald würde ich sicherlich nicht so detailliert beschreiben wie einen Wald in dem es etwas zu erledigen gibt. Es hängt auch etwas von der Art des Waldes ab… Ist es ein Nutzwald oder ein Urwald? Ist er ohne große Gefahren für Reisende oder liegt ein böser Fluch aus lange vergangenen Zeiten über ihm? Birgt er eventuell sogar einen Stützpunkt einer größeren Räuberergruppe oder wird er durch harte Hand des örtlichen Barons sicher gehalten?

    Im realen Leben sehe ich es wie Dominik,
    ein Wald ist für mich eine Ansammlung lebender, atmender Geschöpfe zwischen denen ich mich bewege. Auch ich habe hier eine Sichtweise die an die germanische angelehnt ist und habe dadurch einen „speziellen Blickwinkel“ auf den Wald. Daher nehme ich für mich den Wald oft intensiver wahr als in früheren Zeiten in denen ich noch nicht so gepolt war. So fühle ich mich im Wald wie „geerdet“, komme also runter vom Alltagsstress, genieße die relative Ruhe und erfreue mich an den kleinen Schauspielen der Natur die ich links und rechts des Waldweges finde. Gleichzeitig zolle ich dem Wald ein hohes Maß an Respekt, denn neben den auch bei uns gefährlichen Zecken darf man einen Wald nicht unterschätzen. Auch bei uns un der Gegend gibt es keinen reinen Urwald mehr und auch größere Waldflächen sind selten, doch wenn ich mir vorstelle ich müsste im Wald überleben wäre das doch eine knallharte Angelegenheit die man nicht unterschätzen darf. Es ist fein wenn man sich sicher ist dass man von Äpfeln, Nüssen, Beeren und Wild leben könnte, doch Obst, Beeren und Nüsse wachsen ja nicht das ganze Jahr über, Wild muss erlegt werden (was an sich schon echt schwer ist) und man muss es ja auch zerlegen und zubereiten können. vom Transport, Haltbarmachung und Lagerung mal ganz abgesehen. Das darf man nicht zu romantisch sehen.

    Sicher ist es nicht unmöglich, aber nach heutigen Maßtäben bemessen wäre es oft auch nicht gesund. Ich mag den Wald, zolle ihm Respekt und bin dankbar dass ich viel von ihm in der Umgebung habe 🙂

  9. Also ich hab die Erfahrung gemacht, dass die wenigsten Rollenspiele gut mit der Thematik Wald umgehen. Nicht umsonst wird der Wald in Märchen oft als gefährlicher Ort beschrieben. In den meisten rollenspielen ist er hingegen einfach ein Ort um seine Vörräte aufzufüllen.

    Sehr gut macht das hingegen Der eine Ring. dort wird der Düsterwald nicht nur wegen der Monster darin richtig gefährlich und gruselg dargestellt. gerade das Gruseln kommt nämlich auch meist zu kurz.

    Ich bin mit dem Hund oft im Odenwald, dem Pfälzer Wald und dem Schwarzwald unterwegs und manchmal wird es da schon gruselig, vor allem wenn es dunkel wird. Ich hab mal bei einer Nachtwanderung eine Stunde im Wald an den Rheinauen auf eine Jugendgruppe gewartet. Nicht nur hatte ich danach gezählte 82 Mückenstiche, mir wurde auch ganz schön mulmig, weil es ständig überall geknackt hat. Oder letztes Jahr war ich morgens bei Nebel im Pfälzer Wald unterwegs und hab auf einmal Wildschweine gehört. Da wird einem schon anders, wenn man nicht weiß ob man gleich ne Rotte vor sich stehen hat.

    Und das sind halt Dinge die mir im Rollenspiel zu kurz kommen, vor allem wenn man bedenkt was da in einem durchschnittlichen fantasysetting alles kreucht und fleucht. Und daher leite ich eher selten Abenteuer im Wald, weil das feeling nicht gut rüberkommt. der Eine Ring und geh nicht in den Winterwald sind da die Ausnahmen.

    • Danke für deinen Tipp mit Der eine Ring, das werde ich mir mal ansehen. Gibts das überhaupüt noch oder wurde die Reihe mittlerweile schon eingestellt?

  10. Ich habe es bis dato nicht geschafft, ein wirkliches Wildnisabenteuer spannend rüber zu bringen und habe es auch als Spieler noch nicht erlebt. Ich beschränke es auf ein paar gute, exemplarische Szenen und dann haben die Charaktere halt den Dreh raus.

    Ansonsten noch ein Schwank aus meiner Jugend: als wir so 15 waren und gerade mit dem Rollenspiel angefangen haben, haben wir beschlossen eine viertägige Wanderung zu machen. Tagsüber haben wir uns schon wie unsere DSA Helden gefühlt, so mit Zelt und Proviant von A nach B zu reisen. Abends im Zelt wollten wir dann zocken. Haben wir genau am ersten Abend gemacht, dann aber auf Grund von massiver Müdigkeit und Erschöpfung abgebrochen und an den beiden anderen Abenden auch nicht mehr versucht. Stattdessen haben wir dann am Zielpunkt unserer Tour uns noch spontan drei Tage in der Jugendherberge einquartiert um dann ausgeschlafen und geduscht dem Hobby zu frönen.

  11. Wald ist als Kontrast zur Stadt super.
    In Mittelerde waren wir auch gerne in den tiefen Wälder unterwegs, Fangorn, Eryn Vorn. Düsterwald wurde hier ja auch schon positiv genannt.

    Obwohl schon lange her, ist mir der aventurische „Spinnenwald“ noch gut in Erinnerung geblieben, besonder wegen der „intelligenten“ Spinnenart.

  12. Coole Folge wie immer!

    „Spielst du gerne im tiefen Wald? Hast du erzählenswerte Spielerfahrungen in der Waldwildnis?“

    Wir haben in unserer Phileasson-Gruppe, in der auch ein sehr wanderfreudiger Spieler ist, einmal eine Wanderung mit einem DSA-Abenteuer verbunden, sind also den Tag über durch den Wald gewandert und haben an verschiedenen, möglichst passenden Raststätten, dann einzelne Szenen des Abenteuers ausgespielt: Unsere Charaktere (nein, „Figuren! 😉 ) waren quasi gleichzeitig unterwegs im Regenwald. Beim Finale nach dem Aufstieg auf einen „heiligen Berg“ (im real life war es ein kleiner Buckel hoch zu einer Burgruine, wo wir wild gecampt haben) war dann zwar vor einer tollen Kulisse auf einer Pfälzer Burgruine, aber wir waren so dermaßen groggy vom Wandern am Tag, dass ich beim Spielleiten eingeschlafen bin 🙂

    Wald finde ich also im Spiel schön, auch im LARP toll, aber Wandern und Spielen sollte man besser auseinanderhalten 🙂

  13. ich habe neulich eine Twitter Umfrage gemacht und festgestellt, dass von allen Natur-Gebieten die Wälder am Besten abschneiden.
    Wüsten und Eis sind besonders unbeliebt.

    Ich mag meine Wälder alt und verlassen, Knorrig und staubig. Es gibt dort keine Rehe und Rastplätze sondern Dornen und Gestrüpp, Bluttrinkende Pflanzen und schwere Krankheiten.

    Es gibt nichts besseres als 1920 ohne Handy in einem solchen Wald herum zu fahren, das Auto bleibt liegen und ich bin allein.
    Wer solche Szenen schafft, hat schon die Halbe Miete für ein gutes Abenteuer.

    Wer mir nichts dir nichts in den Wald läuft, ohne Planung oder Karte und dann auf Camping hofft, ohne Ahnung Beeren pflückt oder auf Hasenbraten hofft, der ist bei mir einfach verloren

    OT ist mein Angstgegner eher die Zecke

  14. Intrigen am Fürstenhof, Mantel&Degen-Piratenabenteuer, Burgruinen und Katakomben (Dungeons)….. alles absolut tolle Abenteueraufhänger. Aber das Wildnisabenteuer, vor allem in einem Wald, ist die Königsklasse meiner Meinung nach. Jagen, Kräuter-/Beerensammeln, Nachtlager, das abgelegen Hexenhaus mitten im finstern Wald. Was habe ich dort schon für fantastische Stunden erlebt. Immer wieder ein Erlebnis. Und eine echte Herausforderung für den Meister.

  15. Als Kinder haben wir im Wald an einer Stelle gespielt, an der ein Fluss große Bäume unterspült hatte und das Wurzelwerk freigelegt war. Da hatten wir wirklich coole natürliche Höhlen, die wir noch ausbauen konnten.
    Die lustigste Spielerfahrung hatte ich mit meiner Horasreich-Runde, die ausschließlich aus Stadt affinen Charakteren besteht. Einer der ersten Ausflüge führte in den Arinkelwald. Dort gab es das gesamte Programm vom unüberquerbaren Fluss, Schlafplatz im Ameisenhaufen, nächtliche Tierbesucher etc.. Es macht gelegntlich Spaß, wenn man Spieler mit der simplen Natur ins Bockshorn jagen kann, ohne irgendwelche fiesen Modermonster aufzufahren.

    • Am Fluss spielen ist super geil. 🙂 Der kann sich glücklich schätzen, der das als Kind machen konnte. Dämme bauen zum Beispiel, das kann man ne komplette Woche lang machen, das wird nicht langweilig.

  16. Die „tägliche Wiederkehr“ von Proben finde ich aber gar nicht mal so schlecht. Diese zeigt, wie unendlich die Reise durch den Wald erscheint. Beispielsweise leite ich aktuell „Inmitten uralter Bäume“ aus dem Cthulhu-7-Grundregelwerk. Der Weg durch den Wald wird über Spurensuche bestimmt. Je weniger ich hierzu Proben fordere, umso geringer ist die „Chance“, dass die Charaktere mal einen forcierten Misserfolg erhalten. Aber gerade diese bringen die Würze ins Spiel: Schwarzbären, Fuß umknicken und weitere Späße 😀

    Bei diesem Szenario versuche ich auch Atmosphäre mit der passenden Musik aufzubauen: Während die Wanderung anfänglich mit lockerer, melodischer Musik der 1920er gestartet wird, bekommen die Spieler im Laufe des Spiels nur noch düstere Ambient-Sounds zu hören. Auch beruhigende Waldgeräusche verschwinden mit der Zeit. Die Blair Witch lässt grüßen.

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