Folge 32 – Raumschiffe

Photonentorpedos Feuer frei oder doch lieber einen Kanal öffnen? Rasch noch den Riss im Warpkern überkleben oder erst der feindlichen Klingonin den Kopf verdrehen? Lauter kniffelige Entscheidungen auf der Brücke, im Maschinenraum und an den Waffenstationen! Nirgendwo gleitet es sich so schön durch das Weltall wie als Rollenspiel-Crew im eigenen Raumschiff. Wir drehen ein paar Runden!

Cast: Martin, Holger, Gernot, Carsten Länge: 40:17

Inhalt:
01:18 Relevanz und narrativer Mehrwert von Raumschiffen
06:21 fantastische Foki: der Millennium Falke, die Nebuchadnezzar, die Galactica, etc.pp.
09:58 High-Tech-Dungeons und Closed-Room-Szenarios: Pötte & Plots
14:04 Glas und Stahl vs. Rost und Blut: Ästhetik und Realismus
18:12 Chewie, reich mir den Hydro-Schraubenschlüssel: Low Tech und High Tech
22:35 Wenn das Raumschiff im Mittelalter landet: Borbarads Fluch (DSA)
26:49 Jawohl, Käpt’n! Spielrunden-Dynamiken, Rollen an Bord und Gerangel um Kontrolle
32:26 Weltraumkämpfe, piu piu piu! Simulation, Immersion, eine Breitseite abkriegen

Links:
Event Horizon
Bird of Prey
Die Herz aus Gold
Ijon Tichy
Artemis
Das Schwarze Auge: Borbarads Fluch
Heidelberger Spiele: Space Alert
Lichtbringers Anmerkungen (Kommentar)
Größenvergleich berühmter Raumschiffe

[ Download der Folge als mp3 ] [ Archiv ]

13 Gedanken zu „Folge 32 – Raumschiffe

  1. Ah, ich darf endlich mal wieder einen Fehler im Feed vermelden 😉 Zumindest bekomme ich Folge 31 als Folge 32 ausgeliefert und Folge 31 ist aus dem Feed verschwunden.

  2. Schöne Folge, gutes Thema! 🙂

    „Raumschiffe sind doch das gleiche wie Schiffe“: Ja, im Prinzip sehe ich das auch so. Der Einwand, dass ein Raumschiff ja viel größer sein kann als ein Schiff, und dass es auf einem so großen Raumschiff komplexe Gesellschaftsstrukturen usw. geben kann, zählt da für mich nicht. Meiner Meinung nach kann man das Raumschiff da aus zwei Perspektiven sehen. Ein mal „von außen“: das Raumschiff als Transportmittel oder Kriegsgerät. Oder eben „von innen“: Das Raumschiff als fahrbarer Dungeon.
    Der Vergleich mit dem Schiff passt dabei zum ersten Aspekt. Wenn es einfach nur darum geht, dass ich ein großes Ding habe, mit dem ich die Welt erkunde und von A nach B fahre, dann ist es eigentlich egal, ob es sich um ein Schiff oder ein Raumschiff handelt.
    Der zweite Aspekt ist sicher auch interessant, aber da geht es ja vor allem darum, was innerhalb des Raumschiffs passiert. Das charakteristische Element des Raumschiffs als Transportmittel ist dann erst mal egal und ich habe zunächst einfach nur eine abgeschlossene Welt. Und damit ist das Raumschiff in diesem Fall für mich eine Art Dungeon. Quasi das Science Fiction Äquivalent zur unterirdischen Zwergenstadt oder sowas.

    Zur dritten Dimension: Die dritte Dimension ist sicherlich interessant, aber im Großen und Ganzen wird sie doch eh fast immer vernachlässigt. Das liegt schon allein daran, dass man sich in einem dreidimensionalen Raum einfach niemals begegnen würde. Der Raum ist einfach viel zu groß.
    Zum Glück sind viele Sachen auf großen Skalen sowieso zweidimensional. Galaxien sind im Prinzip Scheiben, Sonnensysteme auch… D.h. die interessanten Ziele (z.B. verschiedene Planeten eines Sonnensystems) liegen eh immer in einer Ebene. Sofern ich mit konventionellen Antriebsmitteln reise, werde ich mich also in einem quasi-zweidimensionalen Raum bewegen. Und wenn ich Warp Drives o.ä. habe und höhere oder niedrigere Dimensionen benutze, dann ist eh schon alles egal.
    Die einzige Situation, in der die dritte Dimension halbwegs relevant wird, ist wenn ich zwei Raumschiffe habe, die in unmittelbarer Nähe zueinander sind, weil die dann eben nicht nur vor, hinter bzw. links oder rechts voneinander fliegen können, sondern eben auch oberhalb und unterhalb.
    Das tolle ist jetzt aber, dass es anders als bei Schiffen auf dem Meer keine Vorzugsrichtung gibt. Schiffe schwimmen auf dem Wasser und schauen immer in die Richtung, in die sie auch fahren. Das Wasser gibt die Linie vor, an der „oben“ und „unten“ fest gemacht wird, und die Fahrtrichtung des Schiffs gibt „vorne“, „hinten“, „links“ und „rechts“ vor.
    Das ist beim Raumschiff anders. So lange ich nicht gerade beschleunigen möchte, kann mein Raumschiff in Richtung A fliegen, aber in Richtung B ausgerichtet sein. Wenn ich dann noch um die Längsachse des Raumschiffs rotiere, kann ich es z.B. immer einrichten, dass ich ein zweites Raumschiff „links“ von meinem sehe. Und damit ist die zusätzliche dritte Dimension auch schon wieder egal.

    Event Horizon: Mich hat das Schiff eher an die Discovery One aus 2001: Odyssee im Weltraum erinnert. Der Bird of Prey kam mir da bisher nicht in den Sinn.

    Ansonsten kann ich beim Thema Raumschiffe einfach nur jedem empfehlen, mal die eine oder andere Runde Kerbal Space Program zu spielen. 🙂 Es ist einfach eines der großartigsten Computerspiele die es gibt.

    • Ich hatte von Kerbal Space Programm mal die Demo gespielt, muss aber sagen, dass ich es relativ schwer zugänglich fand (und ich bin an sich nicht der Typ, der sich mit der englischen Sprache sonderlich schwer tut).

      Ist denn das vollwertige Spiel signifikant anders als die Demo?

      Außerdem finde ich den Preis von 40 Euro recht happig, auch wenn es gut sein sollte. Wenn ich jetzt auf einen Steam-Sale warten würde, welchen Preis hieltest du denn persönlich für angemessen für das Spiel? Da würden mich ehrlich gesagt die Einschätzungen anderer Leute auch noch sehr interessieren, denn um Kerbal schleiche ich jetzt schon ziemlich lange herum.

      • Welche Demo? ich hab mit der Demo basierend auf Version 0.18 angefangen, die war schon sehr mager. Soweit ich das verstanden habe, kam zur „Vollversion“ 1.0 auch eine neue Demo raus, die zumindest alle Features des kompletten Spiels irgendwie abdeckt. Das müsste so vor nem halben Jahr gewesen sein.
        Die Tutorials in der Vollversion waren auch eher ungepflegt, aber auch hier gab es Besserung und wird es mit der nächsten Version (1.1), die wohl in den kommenden zwei bis drei Wochen erscheinen soll, weitere Verbesserungen geben.

        Ich kann dir jetzt nicht sagen, wie groß der Unterschied zwischen der aktuellen Demo und der aktuellen Vollversion ist. Zu meiner Anfangszeit war der Unterschied enorm (z.b. kein Docking in der Demo…).

        Der Preis ist so ne Sache. Ich habs damals für 20€ gekauft, aber da war es auch noch kein komplettes Spiel. 40€ für eine funktionierende Vollversion finde ich eigentlich okay. Vor allem, weil sie das Spiel ja auch permanent weiter entwickeln und man die neuen Features kostenlos dazu bekommt. Es ist also nicht so, dass jedes kleine Update als kostenpflichtiger DLC angeboten wird, wie das sonst heute so üblich ist. (Im Gegenteil: bei KSP bekommt man eine sehr aktive Modding Szene mit jeder Menge frei verfüglichen Erweiterungen, (grafischen) Verbesserungen und noch viel mehr Spielspaß gleich dazu.)

        Wenn du auf den Steam Sale wartest, dann warte einfach so lange, bis dir der Preis gering genug ist, dass es dir egal ist. Ich persönlich finde, dass das Spiel jeden Euro wert ist. Ich bin da aber auch ein Langzeitspieler und habe in den letzten drei Jahren schon unzählige Stunden, Tage, Wochen oder Monate mit Zocken verbracht. Ich weiß, dass das nicht bei jedem so sein wird.

        Wer bei KSP nicht ein bisschen eigene Motivation mitbringt und sich selber ausdenkt, was er gerne auf welche Art und Weise ausprobieren will, verliert wahrscheinlich schneller den Spaß. Vor allem der Anfang ist schwer, weil man sich intensiv mit dem Spiel beschäftigen muss, um herauszufinden, was man überhaupt alles machen kann. Hier helfen aber Youtube Tutorials usw. eigentlich ganz gut weiter. Ich gebe aber zu, dass man durchaus „Arbeit“ reinstecken muss, um später den vollen Spielspaß zu erleben. Ob es einem das wert ist, kann man imho aber anhand der Demo recht gut abschätzen.

  3. Pingback: Aus dem Limbus: Räuberrezi, Reisewanze, Raumschiffe, Travia & Metaplot | Nandurion

  4. Den Vergleich Schiff vs. Raumschiff finde ich interessant. Die Größenbeschränkung eines Schiffs sehe ich dabei eher nicht. Das kann ja auch ein Kilometer langes Schiff auf einem Ozeanplanten sein. Auch die Sache mit den Unmöglichkeit verschiedenen Gesellschaftsschichten auf einen normalen Schiff halte ich nur für bedingt richtig. Wenn ich an die Titanic denke und man sich ansieht wie die 1. Klasse im Vergleich zur 3. Klasse gereist ist, dann waren das schon zwei Welten auf einem Schiff. Der eigentliche Clou des Raumschiffs gegenüber des „Wasserschiffs“ ist ja – wie auch angesprochen – die zusätzliche Dimension. Allerdings wird dies permanent ausgeklammert. In allen Filmen und Serien treffen sich zwei Raumschiffe immer so als würden sie auf einer Ebene aufeinander zu kommen. Dabei könnte das eine Raumschiff ja auch mal schräg von unter kommen und gegenüber dem anderen auf dem Kopf stehen. Bestes Beispiel des Fehlens der 3. Dimension ist die Endschlacht in Star Wars Episode 6. Die Rebellenflotte greift den Todesstern an, stellt fest dass dieser kampfbereit ist („It’s a trap!“) und möchte fliehen. Das klappt aber nicht, weil plötzlich die imperiale Flotte hinter der Rebellenflotte auftaucht. Als könnten die Rebellen nicht einfach in jeden andere Richtung genauso gut fliehen. So ein Quatsch! xD

    Zum Thema besondere Raumschiffe möchte ich mal noch die Allianz-Kreuzer aus Firefly nennen. Eine Plattform mit vier Obelisken drauf. Das sieht schon etwas bizarr aus. Aber es trifft einen Punkt ganz gut: Warum müssen Raumschiffe so oft Ähnlichkeiten zu Flugzeugen in ihrer Form haben? Wenn das Ding eh nur im Welltall rumgurkt ist doch jede Form so gut oder schlecht wie die andere.

    • Alles gute Punkte, ich möchte noch mal im Details auf einige eingehen.

      – Es ist irgendwann nicht mehr ganz so einfach, ’normale Schiffe‘ noch größer zu machen, aber aktuell ist der limitierende Faktor eher, dass die aktuellen Wasserstraßen und Häfen nicht ausreichen, als wirkliche physikalische Limitierungen, also das die Materialien sich unter ihrem Eigengewicht deformieren oder ähnliches.

      – Bei U-Booten gibt es ja z.B. auch mehr Freiheiten in der Bewegung, als auf der Meeresoberfläche, aber trotzdem gibt es Berichte von zufälligen ‚Auffahrunfällen‘ und ähnlichem. Es gilt halt, außer in Notsituationen, möglichst effizient zu agieren, d.h. man nutzt die kürzeste Strecke etc.; insoweit ist der Einwand mit Episode 6 natürlich gerechtfertigt, ich könnte ja einfach aus der Ebene raus navigieren und dann weg springen. Aber wie auch schon in der Folge erwähnt, es ist nicht so einfach, sich komplexere Manöver in 3D vorzustellen und noch schwieriger, es einfach verständlich zu beschreiben. Und natürlich gibt es hier auch wieder den erzählerischen Zwang.

      – Es ist richtig, dass Raumschiffe natürlich nicht aerodynamisch sein müssen, aber es gibt im Weltraum andere Effekte und Notwendigkeiten, die bedacht werden müssen. Du musst z.B. irgendwie Schwerkraft ‚erzeugen‘, und das geht am besten mit Beschleunigung, entweder mit dem Raumschiff in eine Richtung, oder im Raumschiff durch Rotation um eine Achse. Und es gibt, wenn du an irgendeinem Himmelskörper vorbei fliegst, Gravitationseffekte, weswegen dein Schiff nicht unbegrenzt filigran sein darf. Du hast dann wieder das Problem, dass deine Materialien eventuell nicht mehr genug Festigkeit haben und sich verformen.

      Also macht es durchaus Sinn, Raumschiffe rund oder oval zu bauen.

      • Zur Form der Raumschiffe: Du willst dein Schiff ja auch irgendwie manövrieren können. Klar macht man das nicht über Flügel oder Ruder und dergleichen (wie eben bei Flugzeug und Schiff), sondern z.B. mit Steuerdüsen. Aber auch hier bietet es sich an, das Raumschiff symmetrisch aufzubauen, damit das Steuersystem effizient und zuverlässig arbeitet. Das beeinflusst sicherlich auch, dass Raumschiffe nicht in beliebig obskuren Formen auftreten, sondern immer an altbekannten Formelementen festhalten.

  5. Star Wars und X-Wing fand ich komisch? Das Star Wars-RPG hat ja genau die Forderungen, die ihr stellt (jeder kann was beitragen, wenn das Raumschiff *bumm* macht, ist nicht jeder automatisch Tod.). Genau das Gegenteil würde ja passieren (Oder meintet ihr nur die Raumschiffe und nicht die Regeln dort einzusetzen?). Eine schöne Mischung bietet übrigens die kooperative X-Wing-Fankampagne „Heroes of the Aturi-Cluster“.

  6. Also mein liebstes Raumschiff, neben der Heart of Gold aus „Per Anhalter durch die Galaxis“ und das Raumschiff aus „(T)Raumschiff Surprise“ ist, auch wenn es eigentlich kein Raumschiff ist, die TARDIS.

    • Die Heart of Gold ist echt geil. 🙂

      Erinnere mich mal daran, dass ich dir Sekundärliteratur zum Douglas Adams gebe, ich habe da tolle Sachen!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.