Folge 45 – Gegenspieler, Widersacher, Erzfeinde

Konkurrenz belebt das Geschäft: Erst ein Rivale verleiht einer Herausforderung die richtige Würze. Wessen Spieler wutschnaubend und fäusteballend alles daran setzen, den Antagonisten endlich aufs Kreuz zu legen, der hat alles richtig gemacht. Wir fragen uns: Wie baut man Gegenspieler geschickt auf? Aus welchem Holz schnitzt man echte Erzfeinde? Wie erzeugt man persönliche Abneigung und Gegnerschaft?

Cast: Martin, Tanja, Gernot, Carsten Länge: 39:43

Inhalt:
01:46 Franz Moor und Benni Buxbaum: coole Bösewichte und echt fiese Schurken
07:04 Kylo Ren und Voldemort: fragwürdige Gestalten und Möchtegerns
11:01 Erzähltheorie: der Bösewicht als Kontrapunkt und Projektionsfläche
13:28 maßschneidern oder natürlich wachsen lassen: über die Güte von Gegenspielern
16:40 Witzfiguren vs. dunkle Götter: den Powerlevel des Erzfeindes sinnvoll kalibrieren
20:23 verborgene Gegenspieler, gesichtlose Konzerne, diffuse Bedrohungen
23:26 drei B’s für den Bösewicht: Bosheit, Bedrohlichkeit, Bezug zur Spielfigur
32:14 Praxistipps: Sidekicks einführen, NSCs aktiv verheizen, selbst zum Erzfeind werden
35:33 Beorn, Galotta, Xeraan: böse Rollenspielprominenz unter der Lupe (Aventurien)

Links:
Handsome Jack
Keyser Söze
Benjamin Buchsbaum
Der König in Gelb
Beorn der Blender

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14 Gedanken zu „Folge 45 – Gegenspieler, Widersacher, Erzfeinde

  1. Wieder ein sehr schöner Podcast,
    da ich gerade dabei bin meine homebrew DnD 5e Kampagne weiter zu schreiben, kommen mir solche ideen natürlich sehr gelegen 🙂

  2. Immer wieder ein wichtiges Thema. Dass intelligente Herausforderungen viel gefährlicher sind als Naturgewalten, weiß die RSP-Gemeinde schon seit Tuckers Kobolden.

    Das ist auch der Grund, warum ich zustimmen muss, dass Lord Voldemort es nicht so richtig bringt. Er soll zwar angeblich so brillant sein, aber er benimmt sich idiotisch (vermutlich weil JKR selbst nicht so furchtbar plietsch ist).
    Da empfehle ich jedem Harry Potter and the Methods of Rationality, die einzige Fanfiction besser als das Original. Darin ist Riddle wirklich mal schlau.

    Mein Lieblingsbösewicht ist übrigens Mephisto aus Faust. Kultiviert genug?

    • Harry Potter and the Methods of Rationality les ich grad mal immer wieder so zwischendurch, zum einen, weil man da echt über die referenzierten Sachen nachdenken muss, und zum anderen weil es mit grob 1900 Seiten auf dem Kindle ein echter Brocken ist.
      Aber du hast recht, es ist in manchen Bereichen besser als das Original, vor allem bei den Beschreibungen *was* und vor allem *warum* die Charaktere irgendwas machen.

    • Kultiviert denn ist’s, doch ist ein Böser er?
      Das zu bewerten dünkt mich schwer,
      ist er doch Teil von jener Kraft,
      die stets das Böse will doch dann das Gute schafft.
      Wenn umgekehrt es wär, so denn
      säh ich als Bösen ihn ohne wenn (und aber 😉 )

      SCNR 🙂

    • Ui, danke für den Hinweis!
      Der Moritz hält uns hier mutig einen Spiegel entgegen, damit wir am Anblick unserer schrecklichen Fratzen versteinern sollen:
      http://glgnfz.blogspot.de/2016/06/seifenkiste-muss-der-groe-cthulhu-werte.html

      Er greift aus unserer Folge die spannende Frage auf: „Muss der große Cthulhu Werte haben?“ Mein ganzer Cast wird für unsere Antworten sanft getadelt, ich immerhin nur so halb. 😉

      Was denkt denn die geneigte Hörerschaft? Was denken v.a. die aktiven Cthulhu-Spieler? Braucht Cthulhu einen schicken Statblock?

      • Find ich super, wenn Moritz da eine Gegenposition einnimmt. Es geht doch nichts über gute Diskussionen 🙂
        Sry, hab da aber keinen Acc, also schreib ich’s hier rein:

        RPG-theoretisch hat seine Sichtweise durchaus was für sich: Wenn man schon die spielrelevante Welt in Werten ausdrückt, sollte man das konsequent auch für Alles machen (wobei ich es etwas übertrieben fände, den Feldweg, auf dem die Gruppe unterwegs ist, mit einem Schwierigkeitsfaktor auszustatten – „Würfel mal auf Gehen mit Schwierigkeit X = Faktor Feldweg, ob Du nicht stolperst“). Da wäre es dann konsequent, auch die unbesiegbaren Gegner mit Werten zu versehen.
        Ein Problem kann’s aber sein, wenn die SCs daraufhin tatsächlich die Möglichkeit bekommen, den Gegner zu besiegen. Mit den Werten ist der SL ja nun mal festgelegt. Bei Mighty Cthulhu seh ich da weniger Probleme, da er sich ja nach seiner Vernichtung einfach wieder zusammensetzt, aber wenn man tatsächlich mit unwahrscheinlichem Würfelglück Lofwyr tötet?

        Im kleineren Maß hatten wir mal eine solche Situation in SR3. Ging ungefähr so: Ein Spieler fragt im Scherz, ob er eine konkrete übermächtige Waffe (o.ä.) findet. Der SL scherzt zurück: „Klar, wenn Du ne 38 würfelst.“ Spieler greift nach den Würfeln und kommt (SR3 hatte noch explodierende W6) bis 32 IIRC. Das war knapp 🙂

        Soll heißen: RPG-theoretisch stimme ich zu, dass konsequenterweise alles Werte haben sollte, praktisch kann das aber evtl. zu echt blöden Ergebnissen führen. Da sollte man dann zumindest eine Plotidee haben, wie man mit sowas umgeht.

  3. Pingback: Aus dem Limbus: Neues im Versand, Kor-Vademecum, DSA-Rant, Myranor-Let’s-Play und Eskapodcast | Nandurion

  4. Hallo zusammen,

    Bösewichte die man sich noch Mal anschauen sollte wären:
    Apokalyps: Dieser uralte Mutant ist ein Gegenspieler der X – Men. Im Film kommt er meiner Meinung nach nicht richtig gut rüber.
    Magneto: Mir gefällt das er aus seiner Lebenserfahrung, Jude und Mutant, kommt aus dem X-Men Universum, der das KZ überlebt hat, einen Schluß auf das Schicksal der Mutanten zieht und dann sehr konsequent ist. Er ist aber nicht pur böse sondern kennt eben auch Freunde die nicht seiner Meinung sind.
    Kurz: Der Bösewicht aus dem Film „Apokalypse Now“ sieht wie seine Männer im Vietnamkrieg verheizt werden. Um seine Männer zu schützen wird er radikal und schließlich wahnsinnig und aus der Sicht der Normalen böse.
    Bei DSA ist Borbarad eigentlich mein Lieblingsbösewicht. Er will wissen was die Welt bzw. die Zwerge im Inneren zusammenhält, Goethes Faust muss für die Kultur reichen und kennt dabei keine Grenzen.

    Ein Fall bei dem der Bösewicht nicht der eigentliche Bösewicht ist sondern eigentlich ein Opfer findet sich in dem Film „SAW“. Der Krankenpfleger ist zwar böse aber er ist eben auch Opfer.

    Wichtig finde ich das man entweder unter Bezugnahme aufs Genre oder generell kommuniziert das der Gegner auch Schwächen hat. Denn wenigstens in der Runde in der ich mitspiele kommt bei starken SGegnern schnell der Flucht- oder Vermeidungsreflex auf. Bei Shadowrun etwa lege ich mich nicht mit einem Megakon an.

    Ich finde es wichtig das alle Gegner denen die Charaktere begegnen können auch Spielwerte haben, auch Cthulhu. Beim klassischen Cthulhu hat man ja nicht den D&D Effekt. Cthulhu bleibt auch bei erfahrenen Cthulhu Charakteren eine tödliche Herausforderung und wird nicht irgendwann zum Standardmonster.

    Interessant finde ich es wenn der Bösewicht den Charakteren einen Spiegel vorhält. In einem selbst geschriebenen Warhammer Abenteuer hatte ich Mal einen Gegenspieler der eben auch als Abenteurer begonnen hatte und viele Aktionen der Charaktere schon vorhergesehen hat.
    Schön ist auch wenn die Charaktere mit etwas geehrt werden das sie eigentlich als böse oder ungerechtfertigt ansehen. Ebenfalls bei Warhammer wurde eine Heldengruppe von den Stadtvätern ein Mal mit einem Fest samt Hexenverbrennung geehrt.

    Gruß Jochen

  5. Pingback: Folge 86 – Fantastische Tierwesen und wo man sie findet | Der Eskapodcast

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