Folge 6 – Artefakte

Excalibur, das Aurin, der eine Ring – in dieser Folge beschäftigen wir uns mit Artefakten. Sind Artefakte abgeschmackte plot devices oder dankbarer Loot? Was macht Artefakte cool?

Cast: Martin, Mario, Sara, Gernot,* Länge: 43:26

Inhalt:
06:55 Was macht ein Objekt zum Artefakt?
13:30 Artefakte und faule Spielleiter
16:55 McGuffins & plot devices
24:05 Artefakte: hermetische Mysterien oder herausfordernde Rätsel?
30:25 Immersion: Artefakte und die Welt
32:25 Artefaktbalancing
40:50 Wann sind Artefakte cool?

Links:
McGuffin
Das verschwundene Zimmer (Lost Room)

*Möglicherweise mit Überraschungsgast. Sie wurden hiermit gewarnt.

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10 Gedanken zu „Folge 6 – Artefakte

  1. Hi Escapodcaster und Entenseelen,

    zunächst mal Gratulation zur sechsten Folge. Mir gefällt bei euch die ruhige Art, die ordentliche Sprachqualität und dass man euch gut zuhören kann. Technik passt. Ich finde es grundsätzlich auch interessant, eure Meinungen zu den Themen zu hören, weil ihr von einer mir eher fremden Ecke (Stimmungsspiel und DSA/W40K) kommt.

    Allerdings finde ich diese Folge nicht sonderlich gelungen. Generell vermisse ich mal eine gründliche Recherche zum Thema (deswegen blieb auch die DS-Folge so oberflächlich). Was geben die euch bekannten Spiele sonst so her? Kennt ihr da wirklich nur Artefaktregeln von DSA? Wenn ja, wie schaut die Artefaktbildung denn da genauer aus? Lob? Kritik? Selbst W40K wird ja nur erwähnt, aber nicht auseinander genommen!

    Dann vermisse ich ein Ziel, einen Zweck eures Podcasts. Warum soll ich ihn anhören, was kann ich lernen?

    Die Begriffsdefinition am Anfang ist wie schon bei der Monsterfolge eine relativ sinnlose, oberflächliche Wortklauberei. Da wäre es mir persönlich lieber gewesen, wenn ihr euch einfach vor der Folge auf eine Definition geeinigt hättet und dann auf Basis derselben konkrete Inhalte und Gedanken angeboten hättet.

    Mich hätte wesentlich mehr interessiert, wie ihr konkret Artefakte baut, noch deutlich mehr Beispiele, wie man sie ins Spiel bringt. Vielleicht auch mehr Warnungen und Anleitungen. Das Thema halt auch für Rollenspieler und solche, die es werden wollen gewinnbringend aufgearbeitet. Gerne kontrovers!

    Letztlich ist es zwar nett, wie ihr bei eurem Spielstil da allgemein denkt, aber das bleibt mir alles viel zu oberflächlich. Ein Podcast sollte mich weiter bringen, mir neue Gedanken und Ansichten vorstellen. Da seid ihr noch viel zu allgemein und unverbindlich.

    Ich mag’s auch gerne mal provokant! Sicherlich würde es euch auch ein wenig voran bringen, wenn ihr mal ganz andere Spielertypen einladet. Ihr seid euch schon recht ähnlich.

    Ach ja, zum Humor: Vor ein paar Folgen war die Sache mit den gefakten Leserbriefen durchaus ein wenig charmant und witzig. Jetzt ist das Thema doch ein wenig durch. Bei dem Einspieler mit dem „Enteseelendämon“ hatte ich durchaus ein wenig ein Fremdschämgefühl …

    Bitte versteht mich nicht falsch, ihr macht für Podcast-Anfänger sehr viel richtig! Ich werde auch sicherlich zumindest die nächsten paar Folgen weiter mithören, aber ich hoffe doch, dass die Ankündigung eines kritischen und möglicherweise provokanten Podcasts demnächst umgesetzt wird und die Oberflächlichkeit und Beliebigkeit deutlich runtergefahren wird.

    Liebe Grüße
    Selesias

  2. Hi Selesias!

    Danke für deinen ausführlichen Kommentar, sowas ist immer toll. 🙂

    Schade, dass dir die Folge nicht gefallen hat. Ich werde mal versuchen, ein paar Impulse von dir so gut wie möglich zu beantworten.

    Das mit der Recherche ist sicherlich ein Problem. Wir haben nur begrenzte Zeit-Ressourcen und können uns da schlicht und ergreifend nicht über Gebühr verkünsteln. Darüber hinaus besteht ja (immer) das hermeneutische Problem: Man müsste sich eigentlich endlos vorbereiten, aber das wäre unsinnig. Am besten sieht man den Podcast als authentische Wiedergabe eines Eindrucks, den wir eben haben. Mag der im Zweifelsfall auch objektiv unrichtig sein, so handelt es sich dabei doch schlicht und ergreifend um die Inhalte, die bis zu uns durchdringen. Andere Interessenten an einem Rollenspielprodukt haben auch keine endlose Recherchezeit und sehen ebenfalls nur das, was sie sehen. Aber wir nehmen deinen Hinweis ernst: Wir werden uns in Zukunft mehr Mühe geben. In der konkreten Folge ist unser D&D- und GURPS-Mann nicht am Start. Es ist uns selber aufgefallen, dass wir ein paar ordentliche blinde Flecken haben. Da hast du also völlig Recht. 🙂

    Ich könnte ohne Weiteres vier Folgen lang über den Artefaktbau bei DSA referieren! Ich hätte nicht gedacht, dass sowas jemand hören will (ich selbst würde das eher nicht hören wollen 😉 ). Daher nehme ich deinen Input mit Interesse zur Kenntnis.

    Vielleicht gibt es ein grundsätzliches Missverständnis: Wir sind nicht kritisch und provokant. Wir sind lieb. 🙂
    Einerseits gibt es genug kritische Rollenspiel-Rezensenten im Internet (gibts überhaupt unkritische? 😉 ), dass wir da eigentlich keinen Bedarf für weiteren Output sehen. Andererseits sind wir bei weitem zu arg mit Verlagen, Künstlern, Machern, Szeneleuten usw. verbandelt, als dass wir da groß austeilen wollten. Die gute Vernetzung sehen wir als eine unserer Stärken an und die werden wir zukünftig erst ausspielen.

    Du fragst nach einem konkreten Ziel des Podcasts. Eine gute Frage! Wir hatten in Folge 1 schon einmal formuliert, dass wir keinen pädagogischen oder rollenspiel-politischen Auftrag fühlen. Wir machen hier leichtes Entertainment. Unser Podcast ist für denjenigen gedacht, der uns gerne beim Quatschen übers Rollenspiel zuhört. Nicht mehr und nicht weniger. Wir würden uns freuen, wenn wir da sympathisch genug sind, dass du uns noch ein Weilchen gewogen bleibst. 🙂

    Zuletzt: Der Entenseelendämon. Du fandest ihn zum „Fremdschämen“, aua, hehe. Eigentlich war unser Ziel, dass der geneigte Hörer mal schmunzelt. Wir müssen aus zwei Gründen solche Faxen machen: 1. Wir sind Blödel, wir können nicht aus unserer Haut. 2. Es tut Not, damit klar ist, dass wir die ganze Angelegenheit mit der nötigen Distanz betrachten. Man kann das Hobby definitiv auch zu ernst nehmen. 🙂

    Wir sind aber erst noch dabei, hier eine gute Tonlage zu finden. In der Artefaktfolge wird schon arg dick aufgetragen, da hast du sicherlich Recht. Die nächsten paar Folgen (alle schon im Kasten) haben signifikant weniger Kappes drin. Vielleicht ist die nächste Folge was für dich, die ist was völlig anderes.

    Schöne Grüße!

    • Hallo Martin,

      danke für deine ebenfalls lange Antwort! Nur noch mal kurz zum Ziel, damit wir uns da nicht missverstehen: Es muss keineswegs irgendwas „Pädagogisches oder Rollenspielpolitisches“ sein! Trotzdem kann es IMHO auch bei einem relativ lockerem und belanglosem Geplauder nützlich sein, wenn man irgendwo auf irgendwas hinaus will.

      Aber danke für die Klarstellung. Ich fand und finde euch bislang sympathisch genug, dass ich euch gerne zuhöre. Ich hoffe nur, dass ich in Zukunft doch den einen oder anderen Gedanken und Nutzen neben reiner Unterhaltung mitnehmen kann. Mir genügt schon, wenn ihr mehr von eurem Spielstil und euren Einstellungen zu den verschiedenen Themen reinbringt. Vielleicht war mir ja auch das Artefakt-Thema an sich einfach zu platt.

      Bin jedenfalls gespannt, wie es weitergeht! Der Wochenrhythmus ist schon sportlich, da erwarte ich jetzt auch nicht den absoluten Tiefgang.

      Liebe Grüße
      Selesias

      P.S. @ Pepsodent: Oh, die technische Qualität des Einspielers war sicherlich sehr gut!

  3. Ich fand die Enten-Geschichte super. Hat mir gut gefallen. Vor allem find ich das so super, weil der Gag jetzt schon seit mehreren Folgen rumrennt, und das hoffentlich noch lange tut. Und auch die „hörspielerischen“ Qualitäten des Dämons waren superklasse. Wie da Fremdschämen passieren kann, versteh ich nicht.
    Und auch sonst finde ich euren Podcast sehr schön.
    Gut hörbare Technik/Sprachqualität. Angenehme „Gesprächsführung“ bzw. Abwechslung der Sprecher.
    Jeder sagt was und hat was zu sagen und hat dabei auch ne angenehme Stimme und Artikulation. Da hab ich schon ganz andere, sehr unerträgliche Podcasts gehört…
    Ok, thematisch hätte man mehr auf spezielle Artefakt-Regeln der unterschiedlichen Systeme eingehen können, aber könnte viel, wenn der Tag lang ist, und mir hat nix gefehlt. Ich fühlte mich gut unterhalten. Sehr kurzweilig. Könnte ruhig auch länger gehen.

    Gruß

    P.

  4. Ich würde Euch ja nach dem Podcast zu 10 Jahren D&D verdonnern – aber vermutlich wäre das echt ne Strafe für Euch 😉 Aber im Ernst, ihr hattet ja einen Pathfinderspieler am Tisch und na klar ist in High Fantasy-Welten nicht jedes +1-Schwert ein Artefakt, sondern eben ein magischer Gegenstand. Artefakte sind dort tatsächlich auch so definiert, wie ihr das tut, nämlich einzigartig (Stichwort: Der eine Ring – den hab ich bei den Lieblingsartefakten vermisst). Es ist doch klar, dass High Fantasy da einfach eine größere Schwemme(an mag. Kram) zu bieten hat, gehört ja zum Genre. Dann noch der Vorschlag mit den Meisterarbeiten, dass man das doch als qualitativ gute Arbeit definiert und nicht als magisch. Ja, heiliges Blechle, genau so macht das D&D und PF doch!!!

    Und zur röm. Standarte – die Frage ist doch, wie man sie regeltechnisch erfsst. Ob sie in der Realwelt ein Artefakt ist, ist ja relativ unerheblich, sondern ob sie es im Rollenspiel ist. Hat sie keine Wirkung – dann nein. Bringt jede Standarte einen Moralbonus von +1. Dann nein (nicht einzigartig). Ist es die Standarte der 9. Legion, die einen +2 Moralbonus und ein Schildwallmanöver um 2 erleichtert – und es die einzige ist – dann ja!

    • Wie Martin weiter oben, in Antwort auf Selesias, schreibt, war ja der D&D/GURPS-Mann, namentlich meine Wenigkeit, in der Folge nicht dabei. Ich empfände 10 Jahre D&D auch nicht als Strafe…

      Einer meiner Kommentare in der Folge wäre gewesen, dass Artefakte immer einen gewissen ‚Essenz‘-Anteil des Erschaffers (siehe ‚Der Eine Ring‘) enthalten müssen, sonst kann man wirklich sowas wie eine Artefaktschwemme haben. Oder es muss zumindest irgendeinen gravierenden Nachteil für den Erschaffer/Benutzer haben. Mir fällt hierbei z.B. das Warlock’s Wheel aus ‚The Magic Goes Away‘ ein, welches theoretisch mehrfach geschaffen werden kann, jedoch aufgrund der speziellen Gegebenheit der Welt (Mana ist eine finite Resource) und seiner eigentlichen Nutzlosigkeit in Massenproduktion keinen wirklichen Sinn macht. Obwohl es in der Geschichte mindestens einmal als Waffe genutzt wird, wenn mich nicht alles täuscht, also nicht komplett sinnlos, nur eigentlich nicht als Waffe erdacht.

      Bei D&D kostet es ja auch Erfahrungspunkte, je nach Mächtigkeit des Artefakts.

      Zur Standarte geb ich dir soweit recht, dass das noch etwas mehr in diese regeltechnische Richtung hätte ausdiskutiert werden können. Aber im Endeffekt kommt die Frage, ob jetzt das reale Ding gemeint ist oder das Rollenspiel-Pendant, ja vor.

  5. Moin an die lieben Süddeutschen,
    Vielen Dank für diesen Podcast!
    Ich habe ihn erst vor einem Monat entdeckt und höre ihn seitdem voller Begeisterung. Sehr praktisch ist die Aufnahmelänge, die genau meinem täglichen Arbeitsweg entspricht.
    Was mir gut gefällt, ist die oben auch schon von Martin erwähnte „leichte“ Kost bzw. Unterhaltung. Man merkt auch, dass ihr euch schon länger kennt oder zusammen spielt aber zum Glück sind bisher wenige „Insider“ aufgetaucht.
    Ich wollte euch einfach einmal Danke sagen und euch für die hohe Schlagzahl bei den Veröffentlichungen loben.
    Schön sind auch die Links unter den Folgen, wie z.B. für die Hintergrundmusik.
    Interessant finde ich, dass ihr wenig bis gar nichts zur „World of Darkness“ habt. So ist zu mindestens mein Eindruck beim Überfliegen des Archivs. Ein System mit dem ich persönlich viele vergnügliche Stunden verbracht habe. Es fiel mir in diesem Zusammenhang auch ein Bezug zu der Serie „das verschwundene Zimmer“ ein, die einer von euch gerne in einer Rollenspiele-Runde benutzen wollte. Deshalb auch das Kommentar bei dieser Folge. Das Lob und die Anerkennung betrifft den gesamten Podcast.
    Ich habe die Story in eine Magus – Die Erleuchtung (https://de.wikipedia.org/wiki/Mage:_The_Ascension ) Kampagne eingebettet. Wobei ich die genauen Zusammenhänge leider nicht mehr wieder finde.

    Ich wünsche euch weiterhin viel Erfolg bei eurem Podcast und verbleibe mit sonnigen Grüßen aus dem Hohen Norden
    Arne

    • Danke für das viele Lob! Darüber freuen wir uns sehr. 🙂

      Die WoD nehmen wir uns eventuell noch einmal vor, ich finde die ohnehin sehr interessant.

      Ich drücke dir Daumen, dass es im Norden sonnig bleibt, wir haben hier seit einem gefühlten Vierteljahr eine bleiern graue Wolkendecke. 🙂

      • Bin gespannt was ihr zu WoD macht 🙂
        Wenigstens schafft so eine schlechte Wetterlage eine gute Grundstimmung für Systeme wie Shadowrun 😉
        Das Daumen drücken funktioniert.

  6. Völlig ok, im Theorieteil beim Definieren von „Artefakten“ zu strugglen. Da einen Konsens zu finden ist schwierig und vielleicht hätte man das gar nicht gebraucht.

    Artefakte kommen eigentlich immer vor, ob fauler Spielleiter oder nicht und egal, wie du die jetzt genau definierst. Daher völlig wurscht. Ich finde, dass sie – Definition hin oder her – als eben ein McGuffin/Red Hering immer ein gutes Werkzeug für alles sind. Artefakten kann wie Monstern alles angedichtet werden, sie können alles bewirken, göttlich sein, symbolisch sein (wie der Legionsadler) oder einfach das Ding sein, welches das Ende der Welt auslösen wird.

    Für die Spielrunde völlig klar, was es zu tun gibt. Und was willst du mehr als Erschaffer von Welten.

    Und egal wie die Umsetzung ankommt: Daumen hoch für jede Art kreativen Tuns und Ausprobierens (Entendämon, Leserbriefe usw.). Wenn eine Eurer Folgen ein Musical wäre oder ihr nur in Reimen sprechen würdet, wärs auch cool.

    Make belief! Spielkind sein. Ich mag das.

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